1. FCK: Gerichtsverfahren im Streit mit Ehrmann ausgesetzt
Der Rechtsstreit zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und seinem entlassenen Torwart-Trainer Gerry Ehrmann wird zur Hängepartie. Das Arbeitsgericht Kaiserslautern setzte das Verfahren über die Klage des 61-Jährigen gegen seinen Kündigung bis zum Abschluss des laufenden Schlichtungsverfahrens beim Südwestdeutschen Fußball-Verband aus und strich deswegen auch den für Dienstag angesetzten Gütetermin zwischen beiden Parteien bis auf Weiteres.
Verbandszuständigkeit festgestellt
Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung begründete das Arbeitsgericht seine Entscheidung mit der festgestellten Gültigkeit der Ausbildungsordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Demnach muss die Auseinandersetzung zwischen den Roten Teufeln und ihrem langjährigen Kult-Coach vor einem juristischen Verfahren in einem Schlichtungsverfahren beim Regionalverband erörtert werden. Ein Termin vor den Schranken der Verbandsgerichtsbarkeit steht noch nicht fest.
Der Weg über den südwestdeutschen Verband war zwischen dem FCK und Ehrmann umstritten. Für das Gericht war ausschlaggebend, dass der Verein als Mitglied der vom DFB organisierten 3. Liga an die Ausbildungsordnung gebunden ist. Das Gericht wies allerdings auch ausdrücklich darauf hin, dass Ehrmann im Falle einer gescheiterten Verbandschlichtung der Rechtsweg weiterhin offen steht.
Schmutzige Trennung nach über 35 Jahren
Ehrmann war im Februar vom FCK nach über 35-jähriger Tätigkeit für die Pfälzer gekündigt worden und klagte Ende März nach zwei ergebnislosen Schlichtungsgesprächen inklusive Abfindungsangeboten dagegen. Nach Darstellung der Lautrer waren der Kündigung "eine Reihe von internen Vorkommnissen" mit "massiven, substanziellen Beleidigungen, Arbeitsverweigerung und Drohungen gegenüber dem Trainer-Team“ vorausgegangen: "Die Heftigkeit der Entgleisungen gegenüber unseren Mitarbeitern hat uns erschrocken und enttäuscht. Eine zielorientierte, konstruktive und verantwortungsvolle Zusammenarbeit im Sinne des Vereins war nicht mehr gewährleistet.“
Der ehemalige Bundesliga-Keeper widerspricht diesen Schilderungen und bezeichnete die Vorwürfe als "eine absolute Frechheit“. Er habe niemanden beleidigt und auch nicht die Arbeit verweigert, erklärte Ehrmann.