0:11 gegen Essen: Historisches Debakel für Drittliga-Absteiger KFC

Drittliga-Absteiger KFC Uerdingen blickt auf ein rabenschwarzes Wochenende zurück: Gegen Aufstiegsfavorit Rot-Weiss Essen unterlagen die Krefelder am Samstag mit 0:11 – und stellten damit gleich zwei Negativrekorde auf. Aber auch bei zwei weiteren Drittliga-Absteigern läuft es noch nicht rund.

Höchste Pleite der Ligageschichte

Dass es für den KFC nach dem Zwangsabstieg aus der 3. Liga, der wochenlangen Ungewissheit über die Zukunft, der Insolvenz des Vereins und der völlig neu zusammengestellten Mannschaft eine höchst komplizierte Saison in der Regionalliga West werden würde, war zu erwarten. Doch elf Gegentore in einem Spiel, damit dürften wohl nichtmal die größten Pessimisten gerechnet haben. Es war die höchste Niederlage des KFC in einem Meisterschaftsspiel seit 1971 und sogar die höchste Pleite in der Geschichte der Regionalliga West, die in dieser Form seit der Saison 2012/13 besteht – und das nur drei Tage, nachdem Uerdingen in Lotte den ersten Saisonsieg einfahren konnte. Zur Pause stand erst 0:3, ehe Essen in der zweiten Halbzeit satte acht Treffer nachlegte.

"Für uns ist es ein rabenschwarzer Tag. Es hat nichts gepasst", sagte Trainer Dmitry Voronov nach dem Spiel gegenüber dem "RevierSport" und betonte: "So etwas darf einfach nicht passieren. Das ist ganz klar." Dennoch war er darum bemüht, die Blicke schnell wieder nach vorne zu richten: "Wir haben keine Zeit zum Weinen. Es geht Schlag auf Schlag weiter. Wir werden die Partie analysieren, aber auch schnell abhaken." Inwiefern das gelingt, wird sich nächsten Samstag zeigen, wenn die Krefelder beim SV Straelen gastieren.

Mit nur sechs Punkten aus elf Spielen belegt der KFC derzeit den drittletzten Platz. Sollte der Neun-Punkte-Abzug in Folge der Insolvenzanmeldung rechtskräftig werden, stünden die Krefelder bei minus drei Zählern – und hätten satte zwölf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Ob der Klassenerhalt dann noch gelingen kann, scheint fraglich – zumal die Mannschaft ihre Regionalliga-Tauglichkeit bislang nicht unter Beweis gestellt hat.

Auch Haching und Lübeck hinter den Erwartungen

Nicht ganz so dramatisch, aber ebenfalls wenig erbaulich sieht die aktuelle Situation bei der SpVgg Unterhaching um Trainer Sandro Wagner aus. Mit dem Ziel, möglichst direkt wieder aufzusteigen, finden sich die Münchner Vorstädter nach 13 Spieltagen in der Regionalliga Bayern mit nur 20 Punkten auf dem 11. Platz wieder. Und als wäre der Saisonstart nicht schon enttäuschend genug gewesen, kam es zuletzt zu einem Corona-Ausbruch innerhalb der Mannschaft mit zwölf positiv getesteten Spielern. Gleich vier Partien mussten daraufhin verlegt werden, die letzte Partie datiert vom 11. September. In den nächsten Wochen steht Unterhaching angesichts von fünf Spielen bis Ende Oktober vor einem Mammutprogramm. Gleichzeitig bietet es jedoch die Chance, den Rückstand von satten 16 Punkten auf die Spitze rasch zu verkürzen. Dort thront derzeit die U23 des FC Bayern München, die elf von 15 Spielen gewinnen konnte und erst eine Niederlage kassierte. Entsprechend gut stehen die Chancen auf eine direkte Drittliga-Rückkehr, wobei die SpVgg Bayreuth punktgleich auf Rang 2 folgt.

Neben dem KFC und der SpVgg Unterhaching kann auch der VfB Lübeck in der Regionalliga Nord, die in die Gruppen Nord und Süd aufgeteilt ist, mit dem Saisonstart nicht zufrieden sein. Der direkte Wiederaufstieg ist nach einem großen Umbruch im Sommer zwar erst für 2023 angepeilt, mit nur 14 Punkten aus zehn Zählern liegen die Marzipanstädter aber hinter den Erwartungen. Dennoch reicht die aktuelle Bilanz in der Nord-Gruppe aktuell für Platz fünf, der am Saisonende gerade noch so die Teilnahme an der Aufstiegsrunde mit der Süd-Gruppe bedeuten würde. Der Sieger der Aufstiegsrunde qualifiziert sich anschließend für die beiden Entscheidungsspiele gegen den Meister der Nordost-Staffel. Die Gewinner der Staffeln West, Südwest und Bayern steigen in dieser Saison derweil direkt auf.

   

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