0:1 in Zwickau: Nach Derby-Pleite wird die Kritik lauter

Der Chemnitzer FC hat die Chance verpasst, sich mit einem Sieg beim FSV Zwickau für die 0:3-Niederlage in Lotte zu rehabilitieren. Im 58. Westsachsenderby unterlagen die Himmelblauen nach einem Eigentor von Dennis Grote mit 0:1 (0:1).

Eine Minute entscheidet über Sieg oder Niederlage

Die Schlüsselszene der Partie ereignete sich eine Minute vor dem entscheidenden Gegentor. Der Minutenzeiger legte gerade die 38. Umdrehung zurück, als Dennis Mast den gestarteten Daniel Frahn mit einem langen Pass mustergültig in Aktion brachte. Doch anstatt die Kugel im Tor von Johannes Brinkies unterzubringen, drosch der Stürmer den Ball aus 20 Metern deutlich über die Querlatte. Andreas Brehme sagte einmal: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß". So ähnlich muss sich Frahn momentan fühlen. Der 29-Jährige wartet seit dem 26. November 2016 auf sein neuntes Saisontor. Hier kein Glück, dort Pech. Das schreit schon förmlich nach der nächsten Fußballphrase. Einen langen Freistoß verlängerte Dennis Grote unglücklich per Kopf ins eigene Tor (39.). Dass dies der einzige Treffer blieb, hatte zwei Gründe: Erstens konnte der CFC bis in die 90 + 3. Spielminute keine spielerischen Akzente setzen und nur durch Fernschüsse für Torgefahr sorgen und zweitens spielte der FSV seinerseits die Konter zu schludrig aus, als dass das Spiel schon eher hätte entschieden werden können.

Fans auf den Barrikaden

Die Anhänger sehen die Felle davon schwimmen. Selten war die Chance auf den Zweitliga-Aufstieg so groß und aufgrund der angespannten Finanzlage so nötig, wie in dieser Saison. Noch ist der CFC nur drei Punkte hinter dem Relegationsrang drei und auch der erste direkte Aufstiegsplatz ist nur fünf Zähler entfernt. Nach dem schwachen Start in den wegweisenden Monat März sind Siege Pflicht. Nur trauen dies viele der Mannschaft und dem Trainer nicht zu. "Köhler-Raus"-Rufe nach Spielende und lebhafte Diskussionen in Fanforen zeigen, dass die Fanseele kocht. Doch die Anhänger befinden sich im Zwiespalt. Zu offen klagen die Spieler über mangelndes taktisches Verständnis ihres Trainers. Viele werten das als plumpe Alibis einer Mannschaft, deren Qualität so hoch sein müsste, dass sie, frei nach Franz Beckenbauer "einfach rausgehen und Fußball spielen könnte".

Köhler in der Kritik

Trotzdem ist Kritik berechtigt, was das vermeintliche Lernen aus eigenen Fehlern gegen Lotte anbelangt und die Wechselspiele in der Startelf betrifft. In Lotte entstanden alle Gegentreffer nach Standards, gegen Zwickau auch. Gegen die für ihre Lauf- und Zweikampfstärke bekannten Lotteraner kam Chemnitz so gut wie nie in den Strafraum. Gegen Zwickau entstand Torgefahr ebenfalls nur durch Fernschüsse. Zuletzt entschied sich Sven Köhler für die Herausnahme der schnellen Offensivspieler Florian Hansch und Philip Türpitz und brachte dafür Björn Jopek und Dennis Grote. Beides keine Akteure, die das Spiel beschleunigen. Zu guter Letzt erwies sich der Tausch von Alexander Bittroff zu Fabian Stenzel als Kardinalsfehler. Bei der hohen Fehlpassquote, die Stenzel fabrizierte, musste der rechte CFC-Flügel komplett erlahmen. Fakt ist: Der Trainer ist angezählt, doch das heißt nicht, dass die Mannschaft gegen Paderborn nicht in der Pflicht stünde. Denn einen Trainerwechsel werden sich die Himmelblauen vorerst wohl nicht leisten wollen (oder können).

   

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