Saarbrücken: Wie vergessene Spieler zu Stars werden

23 Punkte aus zwölf Spielen – so lautet derzeit die Bilanz vom 1. FC Saarbrücken. Damit stehen sie punktgleich mit Jahn Regensburg an der Tabellenspitze. Dieser Erfolg kommt jedoch nicht von ungefähr. Schaute man sich vor der Saison die Personalpolitik der Saarländer genauer an, so wären Zweifel mit Sicherheit nicht unbegründet gewesen. Trotz einer mehr oder weniger guten finanziellen Lage holte man vornehmlich Akteure aus unteren Ligen oder ausgemusterte Spieler anderer Drittligavereine.

Ziemer schießt sich in die Herzen der Fans

Doch dieser Schachzug sollte sich schon nach einigen Wochen bezahlt gemacht haben. Da wäre zum Beispiel Marcel Ziemer. Der 26-jährige Stürmer spielte bis zuletzt beim Ligakonkurrenten Wehen Wiesbaden, für die er zwischen 2008 und 2011 17 Zweitliga- und 66 Drittligaspiele absolvierte. Doch am Ende der letzten Saison spielte Ziemer in den Planungen der Hesse keine Rolle mehr. Während der Verein den großen Umbruch – mit dem Ziel 2. Bundesliga – plante, geriet der 26-jährige auf das Abstellgleis. Der 1. FC Saarbrücken erkannte dennoch die spielerische Klasse von Ziemer und nahm ihn unter Vertrag. Beim FCS ist er Stammspieler und nicht mehr wegzudenken aus der Mannschaft. Fünf Scorerpunkte konnte er bisher verbuchen. Tendenz: steigend.

Laux und Kruse weitere Volltreffer

Gleiches gilt ohne Zweifel auch für Marius Laux. Der 25-jährige Mittelfeldspieler kam im Sommer vom Ligakonkurrenten Kickers Offenbach. Bei den Hessen konnte er sich in seinen zwei Jahren dort nie wirklich durchsetzen und so waren die OFC-Verantwortlichen wohl froh, ihn in der vergangenen Sommerpause endlich loszuwerden. Saarbrücken erkannte wiederum die Situation und unterbreitete ihm ein Vertrag. Auch dies stellte sich als Volltreffer heraus: in den bisherigen zwölf Spielen beim FCS erzielte er schon mehr Tore (vier) als in seiner Zeit in Offenbach (41 Spiele – drei Treffer). Auch mit Tim Kruse, der vor der Saison vom Zweitligaabsteiger Rot-Weiß Oberhausen kam, haben die Verantwortlichen beim 1. FC Saarbrücken alles richtig gemacht. Der 28-jährige ist ebenfalls aus der Stammelf nicht mehr wegzudenken.

Wie man also aus vergessenen Spielern echte Stars einer Mannschaft formen kann, hat der 1. FC Saarbrücken in den bisherigen Spielen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Man darf gespannt sein, ob die Neuzugänge ihre Leistung auch in den kommenden Wochen und Monaten halten können. Gelingt dies, wäre der langersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga mehr als realistisch.

FOTO: Sven Rech

   
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