VfR Aalen: Matthias Morys gibt Handtor bei Schiedsrichter zu
Der VfR Aalen hätte am Freitag durchaus mit einem 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden vom Platz gehen können, doch auch die Ehrlichkeit von Matthias Morys verhinderte dies. Der Stürmer gab auf Nachfrage von Schiedsrichter Sören Storks zu, einen Treffer mit der Hand erzielt zu haben. Storks gab das Tor daraufhin nicht, Morys erntete nach Abpfiff von allen Seiten Lob.
Ellenbogen-Kontakt
Es lief die 41. Spielminute: Nach einer Hereingabe von Dominik Drexler stand Matthias Morys frei vor dem Tor und brachte den Ball im Netz unter (Video unten). Während die Aalener Fans bereits jubelten, berät sich Schiedsrichter Sören Storks mit seinem Assistenten. Anschließend bittet er den Torschützen zum Vier-Augen-Gespräch: "Er hat mich gefragt, mit welchem Körperteil ich das Tor erzielt habe. Daraufhin habe ich geantwortet, dass es einen Kontakt mit dem Ellenbogen gegeben hat", so Morys im "MDR". Storks nahm den Treffer daraufhin zurück, es blieb am Ende beim 0:0.
"Eine richtige und außergewöhnliche Geste"
Auch wenn der VfR somit einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf verpasste, durfte sich Morys als Gewinner fühlen. "Wir wünschen uns ja immer, dass Spieler in solch spielentscheidenden Situationen ehrlich sind und die Wahrheit sagen. Insofern war es eine richtige und außergewöhnliche Geste von Matthias und im Sinne des Fairplays", lobte Trainer Peter Vollmann. Auch Dynamo-Stürmer Pascal Testroet fand gegenüber dem "MDR" anerkennende Worte: "Ein ganz großes Kompliment an Morys. Das ist schon großer Sportsgeist, wenn man in einem Spiel, in dem es für Aalen um viel geht, zugibt, dass man ein Tor nicht mit dem Fuß, sondern mit der Hand erzielt hat."
Fair Play-Medaille des DFB?
Der DFB vergleicht die Ehrlichkeit des 28-Jährigen unterdessen mit einer ähnlichen Aktion von Miroslav Klose im September 2012, als der Stürmer ebenfalls ein Handspiel bei einem Tor zugegeben hatte. Klose erhielt damals die Fair Play-Medaille des DFB. Nicht unwahrscheinlich, dass sich Morys in Kürze ebenfalls über diese Auszeichnung freuen darf, zumal Schiri Storks die Aktion in einer Fair Play-Meldung gesondert vermerkte.