Baumgart: "Tabellenführung ist eine Momentaufnahme"
Seitdem Steffen Baumgart den SC Paderborn trainiert, hat der Verein in elf Pflichtspielen nicht verloren und führt die Tabelle der 3. Liga an. Im Gespräch mit "dfb.de" erklärt Baumgart, warum er das nicht für selbstverständlich hält, woran er mit seiner Mannschaft noch arbeiten muss und wie er seine Spieler auf das DFB-Pokalspiel gegen den FC St. Pauli vorbereitet.
Bloß kein Stillstand
Vier Spiele, vierzehn Tore, zehn Punkte – der SC Paderborn hat einen Traumstart in die neue Saison hingelegt. Im Mai war der Verein sportlich abgestiegen. Und jetzt, nach einer Sommerpause mit dem notwendigen personellen Umbruch und einigen Wochen harten Trainings, grüßt der Verein von der Tabellenspitze der 3. Liga. Wenn es nach Steffen Baumgart, dem SCP-Trainer, geht, dann ist diese Entwicklung noch lange kein Grund, sich auszuruhen. "Wir arbeiten hart für diesen Erfolg. Wir sind glücklich und zufrieden, wie es im Moment läuft. Aber wir müssen weitermachen", sagte er bei "dfb.de". Das Motto: Alles, aber bloß kein Stillstand.
Platz eins nur eine Momentaufnahme?
Und so verwundert es nicht, dass Baumgart bei seiner umgebauten Mannschaft auch noch Schwächen ausmacht, Tabellenführung hin oder her. Vor allem an der Balance zwischen den Mannschaftsteilen müsse noch gearbeitet werden, so Baumgart. "Die bisherige Erkenntnis ist, dass es in der Offensive schon sehr gut läuft. In der Defensive fehlt uns noch die Stabilität. Wir müssen das Gleichgewicht finden." Deshalb sehe er die aktuelle Tabellenführung auch nur als eine "Momentaufnahme" an. Doch während anderen Teams in der spielfreien Zeit wegen der Pokal-Pause die Zeit für das Feintuning bleibt, hat Baumgart alle Hände voll damit zu tun, seine Mannschaft auf gleich zwei richtungsweisende Spiele vorzubereiten. Zunächst geht es am Mittwoch im Westfalen-Pokal gegen den Liga-Konkurrenten Preußen Münster, am Montag ist dann der FC St. Pauli in der ersten Runde des DFB-Pokals zu Gast in Paderborn.
Baumgart hadert mit dem Münster-Los
Das Spiel gegen den Zweitligisten aus Hamburg ist ein Highlight, das gegen Münster bitterer Ernst – will Paderborn auch im nächsten Jahr am DFB-Pokal teilnehmen, muss der Verein mindestens Vierter in der Liga werden oder – wie im vergangenen Mai – den Westfalen-Pokal gewinnen. Beides ist zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer zu planen, weshalb Baumgart alles andere als erfreut über die Auslosung war. "Die kleineren Vereine würden sich sicher freuen, mal gegen einen Verein wie Lotte, Münster oder Paderborn spielen zu können. Stattdessen treffen zwei dieser Klubs nun bereits in der ersten Runde aufeinander", sagte Baumgart. "Ich denke, das hätte man vermeiden können." Umso mehr freut sich der 45-Jährige auf das Duell mit dem FC St. Pauli, über die Rollenverteilung möchte er vorab gar nicht viele Worte verlieren. "Wenn wir unsere Leistung abrufen, sind wir auch gegen St. Pauli nicht chancenlos." Sollte Baumgart recht behalten, wäre es der nächste Entwicklungsschritt einer Mannschaft, die schon jetzt niemand mehr unterschätzt. Wer hätte das vor drei Monaten für möglich gehalten?