Regensburg ringt Kiel nieder: Der Jahn läuft!

Durch den verdienten 1:0 (0:0)-Sieg gegen Holstein Kiel hat sich der SSV Jahn Regensburg endgültig im Tabellenmittelfeld festgesetzt. Nach sieben Punkten aus den letzten drei Partien gelang nun der Sprung auf Platz 12 – die Mannschaft kommt ins Rollen. Die KSV muss dagegen eine weitere Niederlage einstecken und wartet nun seit zehn Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Das kampfbetonte Spiel fand hauptsächlich im Mittelfeld statt und hatte nur wenige gute Tormöglichkeiten, am Ende rang die Jahnelf die Gäste aus Kiel aber nieder und kam in der 86. Minute durch das erste Saisontor von Romas Dressler zum im Endeffekt verdienten Sieg.

Richtungweisende Partie erwartungsgemäß kampfbetont – und ohne Höhepunkte

Es war  im Voraus eigentlich allen klar, dass es eine richtungweisende Partie ist: Der Jahn auf der Suche nach weiterer Stabilität nach den beiden ungeschlagenen Spielen gegen Erfurt (3:1) und Wehen (1:1), die KSV auf der Suche nach dem Ende der Negativserie von neun sieglosen Begegnungen. "Wir haben die Möglichkeit voranzukommen", erklärte Jahncoach Thomas Stratos vor dem Spiel. Sein Gegenüber Neitzel wollte "endlich den Bock umstoßen" und eine gute Leistung in die entsprechenden Punkte ummünzen. Dass es bei dieser Konstellation nur über den Kampf gehen konnte, war allen klar. Und so kam es dann auch!
Die kompletten ersten dreißig Minuten spielten sich hauptsächlich im Mittelfeld ab, mit viel Kampf, mit viel Willen auf beiden Seiten. Auch, wenn man den Gästen aus Kiel eine etwas größere Motivation anmerkte, die ersten Möglichkeiten hatten die Regensburger: Aias Aosman (28.), Benedikt Schmid (31.) und Romas Dressler (44.) waren bei ihren Chancen aber noch zu harmlos, Riedmüller im Holstein-Kasten hatte keine Schwierigkeiten. Doch nach und nach nahmen die Hausherren das Heft in die Hand, von den Kielern, die sich viel vorgenommen hatten, kam gegen Ende der Halbzeit gar nichts mehr. Lediglich Marcel Schied prüfte den Jahn-Schlussmann in der 38. Minute von rechts, doch dieser hatte beim Eins-gegen-Eins keinerlei Probleme den Schuss aus spitzem Winkel zur Ecke zu lenken.

Jahn nähert sich dem Tor – Kiel nur einmal gefährlich

Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild, doch die Einwechslung von Abdenour Amachaibou in der 65. Minute belebte die Jahn-Offensive spürbar, die in der Folge dem Tor immer näher kamen: Amachaibou selbst fehlten noch einige Zentimeter (70.), bei Dressler waren es nur mehr Millimeter, die der Ball das Tor verpasste (85.). Erst in der 86. zwangen die Regensburger den Ball ins Tor: Amachaibou gab einen Eckball von links in den Fünfmeterraum, wo Keeper Riedmüller böse patzte, indem er das Leder nur kurz nach vorne abprallen ließ. Romas Dressler stand goldrichtig und trug den Ball mit der Hüfte zum Führungstreffer über die Linie. Ein Treffer, der für das kampfbetonte Spiel bezeichnend war. Erst dann gaben die "Störche" noch einmal Gas und hatten eine Minute vor dem Ende auch tatsächlich die gefährliche Gelegenheit zum Ausgleich, als zunächst Johansen an Bernhard Hendl im SSV-Tor scheiterte und Gebers den Abpraller auch nicht am glänzenden Österreicher vorbei brachte (89.).
Dann war Schluss, der Jahn rang Holstein Kiel regelrecht nieder und gewann die Partie aufgrund der besseren Chancen am Ende verdient. Beide Teams kämpften und investierten unheimlich viel, Regensburg tauchte aber öfter und gefährlicher vor dem gegnerischen Kasten auf. Kiel war in der Offensive schlicht zu harmlos, um etwas Zählbares aus der Oberpfalz mitzunehmen.

Stratos: "Es war das erwartet schwere Spiel!"

"Es gibt Spiele, die muss man sich erkämpfen. Das war so ein Spiel, wo wir viel investiert haben. Es war das erwarte schwere Spiel. Es war klar, dass wir nicht viele Möglichkeiten kriegen und viel arbeiten müssen. Aber ich bin froh, dass wir es geschafft haben", war Thomas Stratos nach dem zweiten Heimsieg in Folge sichtlich erleichtert. Karsten Neitzel dagegen war – nicht überraschend – enttäuscht: "Wir haben in dieser Saison schon bessere Spiele abgeliefert, das ist klar. Wir hätten unser Minimalziel mit einem Remis erreichen können. Wir sind sehr enttäuscht und das späte Tor ist ein echter Nackenschlag, der uns allen weh tut"
Kiel befindet sich nach dem 16. Spieltag weiter im freien Fall: Vor zehn Wochen noch zweiter, sind sie nach der erneuten Niederlage mittlerweile auf dem 15. Platz angekommen. Der Jahn dagegen hat eine kleine Serie gestartet, nach Problemen zu Saisonbeginn bleiben mittlerweile die individuellen Fehler aus, die Defensive steht gut und auch unangenehme Gegner können mittlerweile nieder gerungen werden. Vor drei Wochen stand noch der 17. Platz, jetzt gelang der Sprung auf Rang zwölf! Das Tabellenmittelfeld ist erreicht, die großen Abstiegssorgen sind erst einmal passé: Der Jahn läuft!

Foto: Regensburg1889.de

   
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