Nach Pleite: Kickers "gucken nach unten und nicht nach oben"

Nach der zweiten Heimniederlage in Folge haben sich Würzburger Kickers aus dem Rennen um einen Platz in der Aufstiegszone verabschiedet. Durch das 0:1 gegen den Mitkonkurrenten SpVgg Unterhaching sehen Trainer Michael Schiele und sein Team offensichtlich keine Chancen mehr auf Rang drei.

Neun Punkte Rückstand

"Wir gucken nach unten und nicht nach oben", meinte Schiele auf der Pressekonferenz nach der "bitteren Niederlage" gegen die Münchner Vorstädter durch den Siegtreffer der Gäste von Stefan Schimmer (17.) zu den weiteren Ambitionen der Kickers für den weiteren Saisonverlauf. Angesichts von neun Punkten Rückstand zum Relegationsplatz warnte der Coach einen Tag nach seinem 41. Geburtstag vor mangelnder Konzentration: "Die Liga ist brutal. Wenn wir die Spannung verlieren würden, wird es Probleme geben."

Auch für Routinier Daniel Hägele ist der Abstiegskampf durch die intensiven Erfahrungen seiner Mannschaft im Kampf der vergangenen Spielzeit um den Klassenerhalt noch nicht abgehakt. Für die nächsten Spiele bei Eintracht Braunschweig und bei Tabellennachbar SV Meppen müsse das "Ziel sein, unseren Abstand nach unten zu vergrößern", erklärte der 30-Jährige nach dem Abpfiff bei Kickers TV.

Hägele: "Tut weh"

Die verpasste Chance auf ein beruhigenderes Polster auf die Abstiegsplätze durch einen Sieg oder zumindest ein Remis gegen Haching wühlte den Mittelfeldspieler nach der Begegnung mit den Bayern noch sichtlich auf. "Wir haben so viel Aufwand betrieben und gehen trotzdem als Verlierer vom Platz – das tut weh“, beschrieb Hägele seine Gemütsverfassung. Kickers-Torwart Patrick Drewes trauerte den Zählern ebenfalls nach: "Wir haben in der zweiten Halbzeit fast nur noch auf Unterhachings Tor gespielt und nach hinten praktisch nichts mehr zugelassen. Aber wir haben uns zu wenig Chancen erarbeitet und sind nicht zwingend genug gewesen. Uns hat das Entscheidende gefehlt", analysierte der der Schlussmann.

Aus Sicht von Schiele, der in seinen weiteren Planungen zunächst auf Abwehrspieler Phil Ofosu-Ayeh aufgrund einer roten Karte in der Nachspielzeit wegen einer Tätlichkeit verzichten muss ("Da sind ihm die Sicherungen durchgebrannt"), wäre angesichts des Auftritts seiner Mannschaft zumindest ein Remis verdient gewesen: "Wir haben zwar beim 0:1 schlecht verteidigt, aber auch danach habe ich schon geglaubt, dass wir noch ein oder vielleicht sogar zwei Tore machen können. Die effektivere Mannschaft hat gewonnen, und für uns ist bitter, dass wir nicht wenigstens einen Punkt geholt haben."

Am Samstag nach Braunschweig

Die Scharte soll aber schon am Samstag in Braunschweig ausgewetzt werden. Hoffnung macht Würzburgs zuletzt positive Auswärtsbilanz von drei Siegen nacheinander und insgesamt fünf Gastspielen seit Anfang November ohne Niederlage. "Braunschweig wird das nächste Brett. Aber da müssen wir die Punkte holen, die wir gegen Haching liegen gelassen haben", blickte Schiele voraus.

   
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