Nach Fan-Attacken: FCC entschuldigt sich bei Schiedsrichtern

Sie kochten über, die Emotionen bei einigen Fans des FC Carl Zeiss Jena nach der knappen 3:4-Niederlage Würzburg, als das Schiedsrichter-Team um Markus Wollenweber in die Kabine ging. Für das Fehlverhalten einiger seiner Anhänger hat sich der Klub nun bei den Unparteiischen entschuldigt. 

"Darf keine Entschuldigung sein"

Lautstarke Pfiffe und "Schieber, Schieber"-Rufe hallten Markus Wollenweber und seinen beiden Assistenten Kevin Domnick und Robin Braun entgegen, als sie nach dem Spiel in Richtung Spielertunnel gingen. Einige Fans überstiegen dabei einen Zaun zum Innenraum und mussten vom Sicherheitsdienst zurückgedrängt werden. Dennoch bekam einer der beiden Linienrichter von einem Zuschauer einen leichten Schlag auf den Rücken. Außerdem flog ein Stuhl in Richtung des Schiedsrichter-Gespanns, verfehlte das Ziel aber.

In einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme distanzierte sich der FC Carl Zeiss Jena von den unschönen Szenen nach Spielende: "Dass (…) die Nerven manchmal blank liegen und unglückliche bzw. falsche Schiedsrichterentscheidungen ihr Übriges tun, darf (…) keine Entschuldigung dafür sein, was sich nach Abpfiff der Partie (…) zugetragen hat." Das Überschreiten der Zäune und Betreten des Innenraumes sei tabu. "Das gilt insbesondere für tätliche Angriffe", stellt der FCC klar. "Und dabei ist es völlig egal, ob sich diese gegen Anhänger anderer Vereine, Ordnungskräfte oder wie am gestrigen Samstag die Schiedsrichter richtet." Bei Letzteren hatte sich Geschäftsführer Chris Förster nach Spielende bereits persönlich entschuldigt. "Gewalt ist keine Emotion", betont der FCC und entschuldigt sich beim Schiedsrichtergespann um Markus Wollenweber "für das Fehlverhalten einiger Jenaer Anhänger. Man werde "alles dafür tun, eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse zu vermeiden", heißt es weiter.

FCC kritisiert Ordnungsdienst

Darüber hinaus räumen die Thüringer ein, dass der Spielertunnel in der Haupttribüne aufgrund der baulichen Gegebenheiten seit Jahren ein sicherheitsneuralgischer Punkt sei. Zeitgleich müsse festgehalten werden, "dass die vom gewerblichen Ordnungsdienst zu leistende Absicherung dieser Stelle am Samstag nicht im erforderlichen Maße geschehen ist."

Auch deshalb erwartet den FC Carl Zeiss Jena nun eine neuerliche Geldstrafe seitens des DFB. Knapp 50.000 Euro haben sich im Laufe dieser Saison bereits für Fehlverhalten einiger Fans angehäuft. Der FCC hofft, die zu erwartende Strafe "in die Umsetzung baulicher Maßnahmen investieren zu dürfen – so zum Beispiel in eine Verlängerung des ausziehbaren Teils des Spielertunnels." Zudem will der Verein "alles daran setzen, die Verursacher der Auseinandersetzungen zu identifizieren und eventuell auf den FCC zukommende Geldstrafen des DFB an diese weiterzugeben." Dazu soll in den nächsten Tagen Bildmaterial gesichtet und ausgewertet werden. Der Werfer des Stuhls konnte bereits unmittelbar nach dem Vorfall festgesetzt werden. Gegen ihn und weitere Anhänger erstattete die Polizei Anzeige.

   

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