Hildmann ist "heilfroh, dass der Ball wieder rollt"

Es waren bewegte Tage, die den 1. FC Kaiserslautern während der Winterpause in Atem hielten. Nun liegt der Fokus vorerst wieder auf dem Sportlichen: Am Samstag trifft Trainer Sascha Hildmann mit seiner Mannschaft auf die SG Sonnenhof Großaspach.

"Kein besonderes Spiel"

Es ist der klassische "Ausgerechnet"-Fall: Nach den Unruhen hinter den Kulissen, die sich um Finanzen, Aufsichtsräte und Lizenzfragen drehten, trifft FCK-Trainer Sascha Hildmann im ersten Spiel nach der Winterpause auf seinen ehemaligen Arbeitgeber – bis Oktober 2018 leitete der Coach die sportlichen Geschicke der SG Sonnenhof Großaspach. Eine interessante Nebengeschichte, der Hildmann allerdings keine emotionale Bedeutung zuweist: "Die Konstellation ist so, dass wir gegen meinen Ex-Klub spielen. Trotzdem bin ich voll fokussiert auf meine Mannschaft", so der Trainer: "Es ist kein besonderes Spiel für mich."

Einen gewissen Vorteil bringt die Konstellation aber doch mit sich: "Ich kenne die Mannschaft sehr gut, das ist klar. Ihre Stärke ist die mannschaftliche Geschlossenheit, sie kommen viel über die Physis." Darüber hinaus sei Großaspach in Umschaltmomenten über die schnellen Außen wie Baku und Hercher brandgefährlich: "Es wird entscheidend sein, inwieweit wir sie von unserem Tor fernhalten und diese Umschaltmomente vermeiden können. Damit sie ihre Schnelligkeit gar nicht erst ins Rollen bringen. Im Gegensatz dazu wollen wir hochaggressiv sein, den Gegner zu Fehlern zwingen und frühzeitig ein Tor erzielen."

Drittliga-Debüt für Nachwuchskeeper Grill

Ein ähnliches Ziel wird auch der Gegner verfolgen. Das zu verhindern wird Lennart Grills Aufgabe sein: Der 19-Jährige FCK-Nachwuchsspieler stieg im Winter zur neuen Nummer eins der Roten Teufel auf und wird am Samstag das Tor hüten. "Wir wollen junge Spieler entwickeln. In diesem Stahlbad 3. Liga kann er sich freischwimmen, zeigen was er kann. Das ist für seine Entwicklung sehr wichtig. Deswegen geben wir ihm jetzt die Plattform, sich zu zeigen", erklärte Hildmann. Grills Trainingsleistungen hätten den Ausschlag gegeben, auf der Torhüterposition einen erneuten Wechsel vorzunehmen: "Ich wünsche mir, dass er genau so spielt wie er trainiert."

Nicht dabei sein werden der gesperrte Janek Sternberg sowie die verletzten Mads Albaek und Lukas Gottwalt. Auf mögliche Vertreter wollte Hildmann sich noch nicht festlegen: "Es ist ein guter Konkurrenzkampf da. Wir müssen die Top-Elf für Samstag finden."

Wenn das gelingt, könnte der FCK gegen die SG Sonnenhof Großaspach zur Aufholjagd ansetzen. Auch, wenn aktuell keine Rede von höheren Zielen sein könne: "Sich Step für Step nach vorne zu arbeiten und mit Siegen zu belohnen ist in dieser Liga schwer genug. Es wäre vermessen, jetzt von anderen Zielen zu sprechen", betonte Hildmann. Ein positives Ergebnis dürfte die Gemütslage nach den zuletzt turbulenten Wochen dennoch etwas anheben: "Das geht natürlich nicht spurlos an uns vorbei. Trotzdem haben wir hier einen Auftrag zu erfüllen", gewährte Hildmann einen Einblick in die Mannschaft. Nun liegt der Fokus endlich wieder auf dem Sportlichen: "Ich bin heilfroh, dass der Ball wieder rollt. Wir können den Verein nur mit Siegen unterstützen. Und das wollen wir, so gut wie es geht."