Hallescher FC meldet Vollzug: André Meyer ist neuer Trainer
Was kurz vor Weihnachten bereits durchgesickert war, ist nun offiziell: André Meyer ist neuer Trainer des Halleschen FC – das gaben die Saalestädter am Montagabend bekannt. Der 37-Jährige tritt die Nachfolge von Florian Schnorrenberg an und unterschrieb einen Vertrag bis 2023.
"Neue Zeitrechnung"
"Wir freuen uns, André Meyer beim Halleschen FC begrüßen zu können", sagt Präsident Jens Rauschenbach. "Er hat in den Gesprächen mit den Gremien einen sehr engagierten, kommunikativen und ambitionierten Eindruck gemacht und sich mit seinem Gesamtpaket gegen andere Kandidaten durchgesetzt." Entsprechend erhalte Meyer die "volle Rückendeckung zum Erreichen unserer sportlichen Ziele", so Rauschenbach.
Nach Angaben des Vereins seien die Gremien des Halleschen FC bei der Entscheidung pro André Meyer der Empfehlung von Sportdirektor Ralf Minge gefolgt. "Wir haben einen Trainer verpflichtet, der alle Voraussetzungen für erfolgreiche Arbeit mitbringt und sich Schritt für Schritt weiterentwickelt hat", sagt Minge, bezeichnet dessen Zusage als "logische Konsequenz" und spricht von einer "neuen Zeitrechnung".
Weil Meyer noch bis 2022 beim Viertligisten Berliner AK unter Vertrag stand, ist eine Ablösesumme von 20.000 Euro fällig geworden, wie die "Bild" berichtet. Mit dem BAK war Meyer als Dritter in die Winterpause gegangen – bei fünf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter BFC Dynamo (ein Spiel weniger). Aus 41 Pflichtspielen mit den Berlinern holte Meyer seit Juni 2020 insgesamt 27 Siege und vier Unentschieden, was einen beachtlichen Punkteschnitt von 2,07 bedeutet. Die letzte Saison, die nach 13 Spieltagen aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen worden war, hatte der BAK auf Rang fünf abgeschlossen.
Einst Co-Trainer in Aue
Vor seiner Zeit in der Hauptstadt war der 37-Jährige unter seinem Bruder Daniel Meyer Co-Trainer bei Zweitligist Erzgebirge Aue. Davor trainierte er den FSV Union Fürstenwalde sowie verschiedene Jugendteams von Union Berlin, dem FC Augsburg, Hertha BSC und dem 1. FC Köln. Profi-Erfahrung als Chefcoach kann er noch nicht vorweisen. Bereits im vergangenen Frühjahr soll der gebürtige Hallenser ein Thema beim HFC gewesen sein, damals hatten sich die Verantwortlichen aber für eine Verlängerung mit Schnorrenberg entschieden.
Sein erstes Training wird Meyer am 2. Januar leiten, bevor er am 15. Januar beim Spiel gegen Türkgücü München erstmals auf der Bank sitzen wird. Nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen ist der HFC auf den 14. Tabellenrang abgerutscht und hat nur noch drei Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Die Negativbilanz der letzten Wochen hatte die Verantwortlichen vor einer Woche dazu veranlasst, sich nach eineinhalb Jahren von Schnorrenberg zu trennen. André Meyer folgt nun auf ihn.
"Für mich ist es eine emotionale Geschichte, als Trainer in meine Heimatstadt zurückzukehren", freut sich der studierter Sportwissenschaftler auf eine "spannende Aufgabe" beim HFC und blickt voraus: "Jetzt gilt es die kurze Vorbereitungszeit zu nutzen, um Potenziale auf und neben dem Platz auszuschöpfen."
