Großer Frust beim FCC: "Richtig auf den Arsch bekommen"
Die Lage für den FC Carl Zeiss Jena im Abstiegskampf spitzt sich zu: Nach der 1:4-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern sind die Thüringer auf den vorletzten Platz abgerutscht und haben bereits fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Entsprechend groß war der Frust nach Spielende, Trainer Lukas Kwasniok rief die kommende Partie gegen Lotte als Endspiel aus.
Tietz ist "fassungslos"
Als Phillip Tietz nach Spielende zum Interview mit "Magenta Sport" gebeten wurde, war ihm die Enttäuschung über die Niederlage auf dem Betzenberg deutlich anzumerken: "Ich bin fassungslos, mir fehlen die Worte", zeigte sich der 21-Jährige niedergeschlagen. "Wir haben richtig auf den Arsch bekommen." Dabei hatte zunächst alles gut begonnen, brachte Tietz den FCC nach 26 Minuten doch in Führung und erzielte damit den ersten Jenaer Treffer seit über einem Monat. Die Vorlage kam von Justin Gerlach, den Kwasniok zwischenzeitlich in den Sturm beorderte. "Wir wollten den Gegner überraschen", erklärte der FCC-Coach die Maßnahme, die zunächst voll aufzugehen schien.
Doch in der Folge brachten sich die Thüringer, begleitet von über 1.500 Fans, um den Lohn für einen kämpferisch starken Auftritt: Erst kam der FCK über Kühlwetter noch vor der Pause zum Ausgleich (33.), dann erlaubte sich Pierre Fassnacht an der Strafraumgrenze ein völlig unnötiges Foul an Jonjic und verursachte damit einen Elfmeter, den die Roten Teufel zur Führung nutzen (54.). "Da wollte er zu viel", analysierte Kwasniok und bezeichnete den Strafstoß als Wendepunkt der Partie. Denn anschließend spielten nur noch die Hausherren und fügten Jena in der Schlussphase zwei weitere Gegentore zu (87. / 88.).
Endspiel gegen Lotte
Dass die Niederlage am Ende mindestens ein Tor zu hoch ausfiel, interessierte Kwasniok nicht: "Es ist brutal hart. Mit tut es für die Fans, die Mannschaft und das Umfeld leid, dass wir nichts mitnehmen konnten." Wie sehr die Niederlage den 37-Jährigen mitnahm, zeigte sich auch daran, dass sein Statement auf der Pressekonferenz nach Spielende vergleichsweise kurz ausfiel. "Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen", offenbarte Kwasniok seine Enttäuschung. Zur aktuellen Lage nahm er dann aber doch Stellung: "Die Situation wird für uns nicht einfacher, der Rückstand wird langsam größer."
Fünf Punkte liegt Jena hinter dem rettenden Ufer und ist mittlerweile seit acht Spielen sieglos. "Das einzig Gute ist, dass wir am Mittwoch schon wieder spielen", richtete der FCC-Coach den Blick nach vorne. Mit den Sportfreunden Lotte kommt am Mittwoch ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt ins Ernst-Abbe-Sportfeld. Eine immens wichtige Partie, die Kwasniok als Endspiel ausrief: "Das Spiel hat definitiv vorentscheidenden Charakter." Bei einer Niederlage würden die Nicht-Abstiegsplätze wohl in weite Ferne rücken. Doch das will der Jenaer Übungsleiter unbedingt verhindern: "Meine Aufgabe in den nächsten zwei Tagen ist es, den Glauben an einen Sieg aufrecht zu halten." Dass ist auch notwendig, will der FCC noch eine Chance auf den Klassenerhalt haben.