1. FC Kaiserslautern arbeitet an Szenario für die Regionalliga

Weil das Heimspiel gegen Zwickau sprichwörtlich ins Wasser fiel und Magdeburg bei Bayern II gewonnen hat, findet sich der 1. FC Kaiserslautern bei einem Spiel weniger nun vorerst auf einem Abstiegsplatz wieder. Zwar hat der FCK den Klassenerhalt nach wie vor in eigener Hand, dennoch wird im Hintergrund an einem Szenario für die Regionalliga gearbeitet.

Lizenz wohl kein Problem

Der 1. FC Kaiserslautern in der Regionalliga? Es klingt eigentlich kaum vorstellbar, könnte aber Ende Mai tatsächlich Wirklichkeit werden. Zwar gehen alle Verantwortlichen fest vom Klassenerhalt aus, doch eine Garantie gibt es für den vierfachen Deutschen Meister natürlich nicht. Entsprechend müssen sich die Verantwortlichen hinter den Kulissen in diesen Tagen damit beschäftigen, wie es im Falle eines Abstiegs weitergehen würde. Eine Aufgabe, die vor allem in den Arbeitsbereich von Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt fällt. Wie die "Rheinpfalz" berichtet, will der 51-Jährige bis April einen konkreten Finanzplan aufstellen.

Die Lizenz für die Regionalliga dürfte dabei kein Problem werden, nach Angaben der Zeitung ist lediglich eine Garantie in Höhe von 35.000 Euro zu erbringen. Deutlich komplizierter gestaltet sich die Stadionfrage. Bereits in der vergangenen Woche hatte Voigt durchblicken lassen, dass sich der FCK den Betzenberg im Abstiegsfall womöglich nicht mehr leisten könnte. Denn neben der jährlichen Stadionpacht, die in der 3. Liga bis 2022 bei 625.000 Euro liegt, müssen die Roten Teufel als Betreiber des Stadions auch die Betriebskosten zahlen – das sind 1,5 Millionen Euro jedes Jahr, unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit. Ob der Regionalliga-Spielbetrieb im Fritz-Walter-Stadion möglich wäre, werden die Gespräche mit der Stadiongesellschaft zeigen.

Auch mit der Mannschaft müssen Voigt und Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen in Kontakt treten, die meisten Verträge gelten nicht für die Regionalliga. Sollte der FCK tatsächlich absteigen, wird er zwar den direkten Wiederaufstieg anpeilen, müsste den Gürtel aber deutlich enger schnallen. Entsprechend wäre ein Umbruch wohl unvermeidbar, Spieler wie Marvin Pourié und Jean Zimmer dürften kaum zu finanzieren sein – unabhängig davon, ob sie den Weg in die 4. Liga mitgehen würden.

Drittliga-Saison 2021/22 wäre durchfinanziert

Parallel laufen die Planungen für eine weitere Drittliga-Saison, die laut Voigt bis Juni 2022 durchfinanziert wäre – so hat es der FCK zumindest in den Lizenzunterlagen angegeben. Ob der DFB grünes Licht gehen wird, ist aber noch offen – im Laufe der nächsten Wochen ist mit einer ersten Rückmeldung zu rechnen. In jedem Fall will Voigt weitere Einsparungen vornehmen: "Wir werden nochmals jeden Stein umdrehen, um den Kostenapparat weiter zu optimieren." Heißt wohl: Auch bei einem Verbleib in der 3. Liga müsste der Gürtel enger geschnallt werden. Was die Unterstützung von weiteren Sponsoren angeht, sieht der FCK-Geschäftsführer in der Region noch "erhebliches Potenzial". Auch über Konzerte auf dem Betzenberg könnte weiteres Geld in die Kassen fließen.

Und dann ist da noch die Hoffnung eine baldige Rückkehr der Fans – nicht nur aus finanziellen Gründen: "Wenn man die Fans begeistern kann, dann kommen sie. Die Liebe und die Leidenschaft zum Fußball gehen nicht in einem Jahr verloren", zeigt sich Voigt davon überzeugt, dass die Anhänger wieder in Scharen auf den Betzenberg pilgern werden, sobald das erlaubt ist. "Wir müssen und wollen begeistern. Das ist ein FCK-Thema. Wir müssen viele Menschen wachküssen, die die Lust verloren haben, wir müssen sie animieren. Wir sind ein Volksklub, wir müssen die Leute mitnehmen." Der Klassenerhalt in der 3. Liga wäre ein Anfang.

   
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