Würzburger Kickers: Der Heimspielfluch endet nach 321 Tagen

Der Knoten ist geplatzt: Mit dem 1:0-Erfolg gegen den Hallescher FC landeten die Würzburger Kickers ligaübergreifend den ersten Heimsieg 2017, ein Moment, auf den der Zweitliga-Absteiger sage und schreibe 321 Tage gewartet hatte. Siegtorschütze war mit Marco Königs ausgerechnet der Spieler, der bis zuletzt ebenfalls in einer Erfolgskrise steckte und nach einer gelb-roten Karte erst einmal wieder wird zugucken müssen.

Königs feiert den Heimspielerfolg mit den Fans

Den Moment der puren Erleichterung erlebte der Siegtorschütze und tragische Held Marco Königs dort mit, wo man sie am vergangenen Samstag tausendfach verspühren konnte. Nach seinem goldenen Tor zum 1:0 und dem anschließenden Platzverweis hatte sich der 27-Jährige zu den Fans in die Kurve gesellt, von wo aus er seine Mannschaftskollegen anfeuerte und dem ersten Heimspielsieg des Jahres entgegenfieberte. "Wahnsinn, wie lang wir jetzt darauf gewartet haben, wie lange auch die Fans darauf gewartet haben. Deswegen hat man gesehen, was für eine riesen Erleichterung das heute für alle war", kommentierte Königs hinterher und sprach ein großes Lob an alle Beteiligten aus: "Wir haben heute gegrätscht, wir haben gebissen, wir haben Vollgas gegeben und die Zuschauer mitgenommen, die 90 Minuten hinter uns standen. Das hat uns auch nochmal gepusht."

Für Königs, der im Sommer 2016 von Fortuna Köln nach Würzburg wechselte, war es gleichzeitig auch das erste Heimspieltor. Seinen ersten Ligatreffer nach 35 Spielen für Würzburg hatte er überhaupt erst in der Woche zuvor gegen seinen Ex-Verein erzielt. Auf weitere Tore ihrer Nummer zehn werden die Würzburger Fans nun aber erstmal wieder etwas warten müssen, schließlich ist Königs für das nächste Spiel gegen Chemnitz gesperrt.

Schiele will auf der gezeigten Leistung weiter aufbauen

Wie wichtig der erste Heimsieg nach so langer Zeit für die Würzburger Kickers war, merkte man auch Trainer Michael Schiele nach der Begegnung an, der den Schlüssel zum Erfolg im absoluten Willen seiner Spieler sah. "Durch unser aggressives Anlaufen bis zur 53. Minute haben wir den Gegner immer wieder zu Fehlern gezwungen und einer davon führt dann auch zum 1:0", erläuterte Schiele und lobte sein Team dafür, dass es auch in Unterzahl immer wieder Nadelstiche gegen den Gegner setzte.

"Wir haben über 90 Minuten keine Torchance zugelassen. Zwar haben wir selber auch nicht viele herausgespielt aber wir waren bei den Standards immer gefährlich. Von dem her denke ich, dass der Sieg voll verdient ist." Zeit zum Feiern bleibe aber dennoch nicht: "Wir haben nur drei Punkte geholt und sind immer noch auf einem Abstiegsplatz", auf der gezeigten Leistung könne man aber gleichwohl gut aufbauen, so Schiele, der seine Mannschaft schon ab Dienstag auf das Spiel gegen den Chemnitzer FC vorbereiten möchte. "Es war nicht alles gut, wir können noch besser Fußball spielen und noch mehr Chancen herausspielen und da werden wir nächste Woche dran weiterarbeiten."

   
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