"Es gibt keine Erklärung dafür": Luft für Hansa wird dünner

Die Talfahrt des F.C. Hansa Rostock geht weiter. Nach der 1:2-Niederlage beim VfL Osnabrück ist die Elf von Trainer Christian Brand auf den 15. Platz abgerutscht und liegt nur noch vier Zähler vor einem Abstiegsplatz. Die Lage ist ernst.

"Das ist eine Katastrophe!"

Es war die erste Minute der Nachspielzeit, als die Gastgeber die direkte Antwort auf den Ausgleich der Hanseaten nur eine Minute zuvor gaben. Jubeltrauben auf dem Spielfeld, geschockte Gesichter beim FCH. Kurz darauf der Abpfiff durch den Unparteiischen. Ein Last-Minute-Tor in der Nachspielzeit brachte die Lila-Weißen auf die Siegerstraße und die Rostocker um ihre 16. Punkteteilung in der laufenden Saison. Auch wenn am Ende viel Glück seitens des VfL dazugehörte, so hatten sich die Gäste diese Niederlage selbst zuzuschreiben. Denn der Ausgleich durch Dennis Erdmann in der 90. Minute war eben jene Vorlage, die man im Abstiegskampf einfach verwerten muss. "Wir haben es nicht geschafft, diesen verdammten Ball zu verteidigen. Das ist eine Katastrophe“, fasste es Matthias Henn nach Abpfiff gegenüber "Hansa-TV" treffend zusammen.

Start ohne etatmäßigen Stürmer

Dabei setzte Cheftrainer Christian Brand vor Spielbeginn alles auf eine Karte und rotierte auf gleich vier Positionen. Sicherheit ausstrahlen in der Defensive lautete das Motto. So begann sein Team ohne etatmäßigen Stürmer; Tim Väyrynen und Soufian Benyamina fanden sich auf der Bank wieder. Spielmacher Amaury Bischoff kam erst gar nicht zum Einsatz und Torschütze des vergangenen Spieltages Tommy Grupe war ohnehin gelbgesperrt. Stattdessen durfte Christopher Quiring erstmals auf seiner vertrauten rechten Seite ran, Dennis Erdmann und Michael Gardawski rückten nach ihren Gelb-Sperren wieder in die Startelf und auch Christian Dorda durfte erstmals seit Januar wieder von Beginn an ran. Und sie starteten gut in die Partie, hatten schon in der siebten Minute den ersten Lattentreffer durch Timo Gebhardt. Es kam wie es kommen musste: 15 passable Minuten des FCH langten nicht – der VfL ging durch Syhre in Führung.

"Nicht mehr auf der Höhe"

Die Einwechslungen von Ziemer und Benyamina in der zweiten Hälfte erzeugten zwar zeitweise eine optische Überlegenheit, brachten jedoch nicht viel ein – bis zur erwähnten 90. Minute. Die Ernüchterung folgte prompt mit dem 2:1 für den VfL. "Wir waren in dieser einen finalen Situation nicht mehr auf der Höhe“, analysierte Brand den Siegtreffer. Ein weiterer Tiefschlag für die ohnehin schon angeknackste Psyche. "Das Selbstvertrauen wird nicht größer, wenn man merkt, dass man das Unentschieden nicht über die Bühne bekommt“, so Brand. "Es gibt keine Erklärung dafür. So ist manchmal Fußball", erklärte Brand schon etwas ratlos.

Am Mittwoch gegen den Tabellenführer

Es sieht derzeit nicht gut aus an der Ostsee: Zwar hat der F.C. Hansa lediglich fünf der letzten 18 Spiele verloren, fuhr in diesem Zeitraum aber auch nur zwei Siege ein. Die Folge: In der Tabelle ist die Kogge auf den 15. Tabellenplatz abgerutscht und liegt nur noch vier Punkte vor den Abstiegsplätzen. Ausgerechnet jetzt kommt Tabellenführer MSV Duisburg in das Ostseestadion. "Wir müssen schauen, dass wir das Spiel mental verarbeiten. Wir glauben trotz allem nach wie vor an uns“, so Matthias Henn, der gegen Duisburg die Chance auf einen neuen Anlauf noch nicht aufgegeben hat. Einen ähnlichen Ansatz findet auch Brand, der nach wie vor davon überzeugt ist, den Ligaprimus schlagen zu können: "Es geht darum, dass wir in dieser schwierigen Situation zusammenstehen und alles gemeinsam versuchen. Der Gegner spielt dabei keine Rolle.“

   
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