Vor Drittliga-Premiere: Emsland-Gallier schon auf Rekordkurs

Wenn in Meppen am Samstag das Spiel gegen die Würzburger Kickers angepfiffen wird, gibt es eine Premiere, denn in der 3. Liga spielten die Emsländer noch nie. Die Euphorie rund um den Kultverein ist ungebrochen, sportlich aber hakt es einen Tag vor dem Saisonstart noch. Und dann ist da ja noch die Sache mit dem Stadion.

Meppen hatte Kultstatus

Es dauerte nicht lange, ehe der SV Meppen nach dem Aufstieg in die 2. Liga vor genau 30 Jahren Kultstatus erreichte. Innerhalb weniger Jahre wurde der Verein aus der kleinen Kreisstadt im Emsland, 18 Kilometer von der deutsch-niederländischen Grenze entfernt, fester Bestandteil des deutschen Profifußball, eine Zeit lange liebäugelten die Emsland-Gallier sogar mit dem Aufstieg in die Bundesliga. Als das nicht klappte, war es mit der Herrlichkeit bald vorbei: Meppen musste runter bis in die Oberliga und brauchte bis heute, um wieder auf Deutschlands Fußball-Landkarte aufzutauchen.

Der Dauerkarten-Rekord wackelt

Deshalb tut man in Meppen alles, damit es nicht bei einem einjährigen Intermezzo in Liga drei bleibt. Mit Ex-Nationalspieler Ronald Maul hat sich Meppen einen prominenten Geschäftsführer geangelt, die Mannschaft blieb über mehrere Jahre im Kern zusammen und lebt von ihrer Geschlossenheit, und die Fans können den Auftakt offenbar kaum noch erwarten. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, hat der Verein bereits deutlich über 1500 Dauerkarten verkauft – der Vereinsrekord aus der Saison 1997/98 liegt bei 2000 und wackelt bereits jetzt ordentlich.

Dämpfer zur richtigen Zeit?

Sorgen macht da eher die Mannschaft. Ausgerechnet wenige Tage vor dem Auftakt-Spiel gegen Würzburg schied Meppen im Niedersachsen-Pokal gegen den Erzrivalen VfB Oldenburg (0:2) aus. "Wir sind auf dem Boden der Tatsachen", sagte anschließend Trainer Christian Neidhart der "NOZ". Doppelt bitter: Für Meppen war es nicht nur die fünfte Derby-Niederlage in Serie, sondern wahrscheinlich auch das Aus der DFB-Pokal-Träume. Um dort in der kommenden Saison mal wieder vertreten zu sein, müsste Meppen mindestens Vierter in der 3. Liga werden. Und das ist, bei aller berechtigten Euphorie, dann doch eher unwahrscheinlich.

Baustelle Hänsch-Arena

Doch nicht nur an der Mannschaft wird im Emsland derzeit eifrig gearbeitet, auch die heimische Hänsch-Arena soll für die Anforderungen der 3. Liga aufgerüstet werden. Eine Ü-Wagen-Straße, Kameraplätze, neue Sitzplatzschalen und der Anschluss an das Glasfaserleitungsnetz – kurz vor der Drittliga-Premiere herrscht in Meppen noch reges Treiben. Schließlich wollen sich die Emsland-Gallier ab dem Wochenende nicht nur sportlich von ihrer besten Seite zeigen.

   
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