Sportfreunde Lotte: Ismail Atalan hält seine Zukunft offen

Auch bei den Sportfreunden Lotte hat die wichtigste Phase der Wintervorbereitung bereits begonnen. Trainer Ismail Atalan will seine Mannen bestens für den Rückrunden-Auftakt gegen den SV Werder Bremen II rüsten – ist allerdings gar nicht durchgängig anwesend. Bis Anfang März möchte der 36-Jährige seine Ausbildung zum Fußballlehrer abschließen.

Atalan fährt zweigleisig

"Das wird eine anstrengende und harte Zeit für mich“, blickt Atalan voraus. Dabei betrachtet der Übungsleiter die kommenden sieben Wochen keinesfalls als Bürde, sondern als Herausforderung. "Ich arbeite mit allem, was ich habe, auf diesen Schein hin – ohne diese Auszeichnung ist im Profigeschäft als Trainer nicht viel zu machen", so Atalan. Insgesamt acht Prüfungen stehen nicht nur ihm, sondern auch seinem Liga-Kollegen Torsten Ziegner bevor. Umso schwerer gerät die Aufgabe, seine Drittliga-Mannschaft parallel durch die ersten Wochen der Rückrunde zu begleiten. Eine wichtige Rolle wird etwa Co-Trainer Joseph Laumann zuteil, der nicht selten die Trainingseinheiten in Eigenregie leitet. "Er ist in meine Pläne voll und ganz eingeweiht, ihm kann ich meine Aufgaben ohne ein schlechtes Gefühl übertragen“, freut sich Atalan über die Entlastung. Völlig vernachlässigen lasse sich die 3. Liga aber nicht. "Die Doppelaufgabe wird Kopf und Körper an seine Grenzen bringen“, vermutet Atalan.

Kein Trainingslager, widrige Umstände

Die bisherige Wintervorbereitung in Lotte verlief zumindest ergebnistechnisch durchwachsen. Eine 2:4-Niederlage gegen den SC Wiedenbrück sowie ein 3:3-Remis gegen den TSV Havelse, zwei viertklassige Mannschaften, stehen zu Buche. Angst und bange wird Atalan nach den ersten 180 Minuten jedoch noch nicht. "Wir können auf dem heimischen Platz kaum trainieren, sind über jeden Zweikampf in Freundschaftsspielen froh“, so der Coach, der in den ersten Trainingstagen des Jahres 2017 kaum spielerische Elemente unterbringen konnte. Ein Trainingslager im Süden, wie es zahlreiche Drittligisten in den letzten Tagen absolviert haben, saß in Lotte trotz der Mehreinnahmen aus dem DFB-Pokal nicht drin. Einzig ein kurzfristiger Auftritt im See- und Sporthotel Ankum, etwa 50 Kilometer von Lotte entfernt, war möglich. "Das war eine schöne Abwechslung, hat uns von den Bedingungen her aber nicht wirklich vorangebracht“, muss Atalan zugeben. Der Grund: In Ankum stand lediglich ein Kunstrasenplatz zur Verfügung, zudem wurde mit Schnee und Eis gekämpft.

Ein Innenverteidiger steht noch auf der Liste

"Alles in allem überhaupt keine optimalen Bedingungen für uns“, fasst der 36-Jährige zusammen, der nicht selten auch ein wenig neidisch auf die Konkurrenz schaut. Verpflichtet werden soll nach Möglichkeit noch ein Innenverteidiger, nachdem mit Saliou Sané von Holstein Kiel bereits der gewünschte Stürmer an Land gezogen worden war. Vier Akteure testeten die Sportfreunde in ihren ersten beiden Testspielen, die erhoffte Verstärkung konnten Atalan und Co. nicht ausmachen. Apropos Atalan: Wie geht es im Falle der Fußballlehrer-Auszeichnung für den Trainer überhaupt weiter? Sein Vertrag läuft im Juni 2017 aus, die Leistungen dürften anderen Klubs nicht entgangen sein. "Mein erster Ansprechpartner sind die Sportfreunde Lotte“, lässt Atalan wissen, "aber auf Dauer möchte ich natürlich nach oben. Das sollte das Ziel eines jeden jungen Trainers sein.“ Bevor diese Gedankenspiele konkreter werden, solle jedoch erst einmal das Bestehen der Prüfungen abgewartet werden.

   
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