Röttger: "Dürfen keine Angst vor Magdeburg haben"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Timo Röttger von der SG Sonnenhof Großaspach über die kommende Partie beim 1. FC Magdeburg, das Erfolgsgeheimnis des Dorfklubs und das Leben auf dem Land.

[box type="info" size="large"]"Spielen besser, als alle erwartet haben"[/box]

liga3-online.de: Am letzten Wochenende gab es einen deutlichen 4:1-Erfolg bei Preußen Münster, bei dem auch Sie ein Tor erzielten. Wie fällt Ihr Fazit zum Spiel aus, Herr Röttger?

Timo Röttger: In der Anfangsphase haben wir uns etwas schwer getan. Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen und hatten Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Danach haben wir die Begegnung aber immer mehr in den Griff bekommen. Am Ende konnten wir dann einen größtenteils ungefährdeten Sieg einfahren. Wir haben nach dem 1:3 gegen Würzburg eine gute Reaktion gezeigt.

Fünf Siege aus den letzten sieben Spielen, Tabellenplatz sechs. Das kann sich absolut sehen lassen! Wo führt der Weg der SG in dieser Saison hin?

Ich glaube, dass jeder im Verein mit dem aktuellen Tabellenplatz sehr zufrieden ist. Wenn wir nach dem letzten Spieltag Sechster sein sollten, wäre das ein großer Erfolg für uns. Man darf nicht vergessen, wo wir herkommen und dass wir nicht die finanziellen und infrastrukturellen Möglichkeiten vieler anderer Drittligisten haben. Fakt ist, das wir mal wieder besser spielen, als alle erwartet haben. Darauf sind wir stolz.

Es sieht erneut danach aus, als ob Großaspach nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. Für einen so kleinen Verein ist das schon bemerkenswert. Sie spielen jetzt seit 2015 für die SG. Wie ist der stetige Erfolg zu erklären?

Der mannschaftliche Zusammenhalt ist das A und O. Es gibt im Team keinen Star und niemanden, der sich über den anderen stellt. Wir sind ein eingeschworener Haufen bei einem Dorfklub, bei dem es keinen Luxus für uns Spieler gibt. Und dem ist sich jeder bewusst. Hinzu kommt, dass wir selbst bei Siegesserien nie in Euphorie verfallen und keinen Höhenflug haben. Bodenständigkeit wird bei der SG groß geschrieben.

 

[box type="info" size="large"]"Freuen uns auf bombastische Stimmung"[/box]

Wie gefällt es Ihnen persönlich in Großaspach? Vorher spielten und lebten Sie fast ausschließlich in Großstädten, waren für Viktoria Köln, RB Leipzig und Dynamo Dresden am Ball. Das war doch sicher eine große Umstellung, oder?

Das kann man laut sagen. (lacht) Aber ich hatte mit dieser Umstellung überhaupt kein Problem. Natürlich war das Leben in Städten wie Köln und Dresden ganz anders als in Aspach auf dem Land und man kann mehr erleben. Aber ich fühle mich in Aspach pudelwohl. Ein Vorteil ist, dass ich meine Ruhe habe und mich so noch mehr auf den Fußball konzentrieren kann. Und wenn ich Lust habe, in die Stadt zu gehen, ist Stuttgart ja nicht weit entfernt. Dann setze ich mich in die Bahn und bin in 30 Minuten da. Für meine Freundin Alena war der Umzug von der Großstadt auf das Land dagegen schwieriger. Sie hat etwas Zeit gebraucht, um sich einzugewöhnen. Mittlerweile gefällt es uns aber beiden in Aspach.

Im letzten Spiel des Jahres gastiert Großaspach am Samstag zum Rückrundenauftakt beim Aufstiegsaspiranten 1. FC Magdeburg. An das Hinspiel erinnern Sie sich sicher gerne!

Das stimmt. Mit dem 4:1-Erfolg hatten wir zum Saisonstart direkt ein Ausrufezeichen gesetzt. Wir wissen aber, dass am Samstag eine extrem schwierige Aufgabe auf uns zukommt. Magdeburg ist vor allem zuhause stark. Wir freuen uns auf die große Kulisse und eine bombastische Stimmung.

Worauf wird es ankommen, um in Magdeburg zu gewinnen?

Wir dürfen keine Angst haben und uns von den vielen Zuschauern nicht einschüchtern lassen. Wenn wir cool bleiben, nicht nervös werden und dem FCM nur wenig Raum bieten, ist auf jeden Fall etwas drin.

   
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