Özbek begründet Ausraster: "Meine Familie wurde beleidigt"

Einen Tag nach seinem Ausraster beim Spiel in Lotte hat sich Baris Özbek vom MSV Duisburg am Montagabend bei einem türkischen TV-Sender zu Wort gemeldet. Dort gab er an, – genau wie auch seine Familie – beleidigt worden zu sein. Unterdessen hat der MSV eine Geldstrafe gegen den 30-Jährigen verhängt.

"Jemand sagte 'Scheiß Türke'"

Wie Özbek im Telefon-Interview mit dem Sender "Beyaz" sagte, habe er nach der roten Karte den Platz verlassen wollen, weil er den Fehler, Gegenspieler Kevin Pires-Rodrigues ins Gesicht zu greifen, eingesehen habe. "Doch als ich vom Feld gehen wollte, bin ich hinter mir von jemandem als 'Scheiß Türke" beleidigt worden. Auch meine Familie ist beleidigt worden", so der 30-Jährige. Als er gesehen habe, dass Schiedsrichter Robert Schröder nichts weiter unternahm, habe er sich nach eigenen Angaben zu weiteren Tätlichkeiten (u.a. ein Ellenbogenschlag) hinreißen lassen. "Das konnte ich nicht hinnehmen", so Özbek. Damit stellt der 30-Jährige den schwerwiegenden Vorwurf der Beleidigung in den Raum, wenngleich offen ist, ob sich die Situation tatsächlich so zugetragen hat. Es liegt nun am Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Angelegenheit aufzuklären und eine Strafe auszusprechen. Denn selbst wenn Özbek beleidigt worden ist, rechtfertigt dies nicht die Tätlichkeiten. Vor allem der Tritt gegen Pires-Rodrigues wiegt schwer. Auch der Moderator des TV-Senders kann die Reaktion von Özbek nicht verstehen. "Baris, bist du dumm?", entgegnete er dem Duisburger vor laufender Kamera.

MSV spricht Geldstrafe aus – Özbek entschuldigt sich

Am Dienstagnachmittag gab der MSV in einer Mitteilung bekannt, eine Geldstrafe gegen den 30-Jährigen verhängt zu haben. Zur Höhe machten die Zebras allerdings keine Angaben. Gleiches gilt für den Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses, der dem MSV am Dienstag zugesendet wurde. Bekannt ist nur: Die Zebras haben das Strafmaß nicht akzeptiert und Einspruch eingelegt – nun entscheidet das Sportgericht. Derweil hat sich Özbek für seinen Ausraster offiziell entschuldigt: "Ich möchte mich entschuldigen! Es tut mir leid, dass ich am Sonntag unsere Mannschaft, unsere Fans, den ganzen MSV allein gelassen habe. Egal, was in Lotte dazu geführt hat – so etwas darf mir nicht noch einmal passieren. Ich bin sehr dankbar, dass am Sonntag Mannschaft und Fans dennoch für mich gekämpft haben." Für Manager Ivica Grlic, der den Ausraster als "schweren Fehler" bezeichnet, ist die Angelegenheit mit der Entschuldigung erledigt: "Ich bin mir sicher, dass so etwas nicht mehr vorkommt."

Die Szene im Video:

   
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