Golombek: "Die bessere Mannschaft hat verloren"

Und wieder nichts! Die Sportfreunde Lotte können einfach nicht gegen den VfL Osnabrück gewinnen. Auch im vierten Versuch scheiterten die Westfalen an ihrer Mission, den Nachbarn aus Niedersachsen zu besiegen und verloren mit 2:3. Eine völlig unverdiente Niederlage – das meinte zumindest Trainer Andreas Golombek nach Spielende.

Mangelnde Bodenhaftung sorgt für Probleme

Es war eine in vielen Belangen kuriose Partie. So verzögerte sich der Anpfiff um wenige Minuten, weil Schiedsrichter Robert Kampka angeordnet hatte, die Seitenlinien auf beiden Seiten um einige Meter nach innen zu verlegen. Der Grund wurde in den nachfolgenden 90 Minuten offensichtlich: Der hart gefrorene und dennoch gefährlich glatte Boden forderte nicht nur von den Spielern, sondern auch von Osnabrücks Coach Daniel Thioune eine unfreiwillige Slapstick-Einlage mit mangelnder Bodenhaftung. Auf dem Feld hatte keine der beiden Mannschaften dauerhaft Vorteile, vielmehr wechselte die Dominanz ab. Schlussendlich siegte der VfL Osnabrück, weil er schlichtweg weniger entscheidende Fehler machte.

Der erste Fauxpas der Sportfreunde Lotte ereignete sich nach vier Minuten, als Moritz Heyer Tim Danneberg im Strafraum fällte. "Ich werde mir noch einmal anschauen, ob das wirklich ein Elfmeter war", kündigte Andreas Golombek gegenüber "Telekom Sport" an. Einen zweiten Einblick erhielt kurz darauf der Sündenbock selbst, der ehrlich zugab: "Das ist ein Strafstoß, darüber müssen wir gar nicht diskutieren. Ich wollte mein Bein noch wegziehen." Damit kam er zu spät, Osnabrück nutzte das Präsent zur schnellen Führung – die Heyer kurz darauf persönlich egalisierte. "Ein toller Pass von Kevin Pires-Rodrigues", sagte er, "ich habe ihn gut erwischt. Drin." Ganz einfach eben.

Golombek sieht klare Dominanz seiner Mannschaft

Viel komplizierter machte es auf Seiten der Lila-Weißen Doppeltorschütze Marcos Alvarez, der nach dem verwandelten Elfmeter mit einem Gewaltschuss aus mehr als 30 Metern SFL-Torhüter Benedikt Fernandez überraschte. "Unser Torwarttrainer hat mir vorher gesagt, ich solle es versuchen. Der Keeper stünde wohl oft weit vor seinem Tor", sagte Alvarez und legte ganz bescheiden nach: "Ich habe da halt ein Näschen für.“ Lottes Fernandez wurde das zum Verhängnis – er wurde nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit aus großer Distanz düpiert.

Lotte blieb jedoch abermals dran, kam wuchtig aus der zweiten Halbzeit. "Da haben wir eine ganze Menge an Zweikämpfen in Serie verloren", analysierte VfL-Cheftrainer Thioune am "Telekom"-Mikrofon. "Wir waren ganz klar die bessere Mannschaften“, sagte Golombek, der sich folgerichtig über das 2:2 von Pires-Rodrigues freuen durfte. Eher verwundert nahmen einige Spielbeobachter aber seine Aussage zur Kenntnis, dass Lotte "80 Prozent des Spiels dominiert" habe. "Heute hat ganz klar die bessere Mannschaft verloren", sagte Golombek und schob hinterher: "So eine bittere Niederlage habe ich noch nicht erlebt." Tatsächlich hatten die SFL durchaus Druck gemacht – die klare Dominanz wurde ihnen aber nur in den zehn Minuten nach dem Seitenwechsel zuteil.

Heyer: "In der zweiten Halbzeit haben wir nachgelassen"

Danach wurde es hektisch, viele Fouls inbegriffen. Ein Siegtreffer lag nicht in der Luft. Dabei "wären wir auch mit einem Unentschieden heute nicht zufrieden gewesen", sagte Golombek, während Heyer feststellte: "Gegen Mitte der zweiten Halbzeit haben wir einfach nachgelassen, daran müssen wir in Zukunft ansetzen." Verdient war der Siegtreffer des VfL Osnabrück, ein völlig kurioses Tor, dennoch höchstens zu Teilen. Chancen, Spielanteile, Zweikämpfe, das alles hatte sich am Lotter Kreuz die Waage gehalten. Die einzig gute Nachricht aus Sicht des Dorfvereins: Mit dem Osnabrücker Sieg hat sich die Wahrscheinlichkeit, dass Lotte in der kommenden Spielzeit zwei weitere Versuche für den Premierensieg gegen den VfL erhalten wird, nochmals erhöht

   
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