Jahn besiegt Erfurt: Hein und Schmid treffen spät

Für den SSV Jahn Regensburg und den FC Rot-Weiß Erfurt zählte am Samstag nur ein Sieg. Der SSV musste nach fünf sieglosen Spielen wieder gewinnen und für Entspannung im Abstiegskampf sorgen, die Thüringer wollten den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen nicht zu groß werden lassen und nach zwei Niederlagen wieder einen Dreier einfahren. Am Ende gewann der Jahn mit 3:1 (0:0) – ein durch zwei späte Treffer von Oliver Hein (88.) und Benedikt Schmid (90. + 3)  zwar glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg. Dem Trainer fiel nach dem Spiel ein Stein vom Herzen.

Jahn mit sechs Änderungen, zwei neue Torhüter

Jahncoach Thomas Stratos änderte seine Starformation im Vergleich zum 0:2 in Leipzig auf gleich sechs Positionen, unter anderem stand zum ersten Mal Bernhard Hendl im Tor, der aus Leistungsgründen den Vorzug vor Patrick Wiegers erhielt. Auch bei Erfurt spielte der etatmäßige Ersatzkeeper, Kornetzky ersetzte den kurzfristig verletzten Klewin. Den ersten Bewährungsproben musste sich die Torhüter auch schon bald unterziehen: In der 5. Minute zog Erfurts Tunjic aus gut sechszehn Metern ab, Hendl konnte den Ball unter sich begraben . Vier Minuten später wurde Amachaibou auf der Jahnseite wunderbar von Jimi Müller in Szene gesetzt und stand mutterseelenallein vor Kornetzky, doch auch dieser konnte den Schuss parieren (9.).

Erfurt mehr Spielanteile, Regensburg bessere Chancen

Kurz drauf die nächste Jahnchance: Müller setzte sich auf rechts durch und bediente Dressler, der sofort abzog und den Ball genau in den Winkel drosch – doch auch hier war Kornetzky hellwach und faustete das Leder in letzter Sekunde zur Ecke (10.).  Knapp zehn Minuten später verhinderte der Torhüter erneut das 1:0 für den Jahn, als er sich in den Schuss von Dressler warf – Amachaibou bediente ihn zuvor mit einem Zuckerpass (21.). RWE hatte ein wenig mehr Spielanteile, die besseren Chancen hatte der Jahn, insgesamt sahen die 3.200 Zuschauer kein gutes, aber ein ausgeglichenes Spiel. Kurz vor der Halbzeit wurden die Thüringer noch mal gefährlich, bei einem Konter rennt Wiegel auf Hendl zu und zieht ab, doch der junge Österreicher parierte den Ball erstklassig (42.). Mit 0:0 ging es dann in die Kabinen.

Nach der Führung drückt Erfurt

Im zweiten Durchgang klingelte es dann sofort: Jim-Patrick Müller setzte sich nicht zum ersten Mal auf der rechten Erfurter Seite durch und flankte in den Strafraum, Dressler verpasste den Ball noch aber Markus Smarzoch stand am linken Pfosten goldrichtig und schob zur insgesamt verdienten Jahnführung ein (48.)! Jetzt schalteten die Gäste mehrere Gänge hoch, drängten den Jahn in die eigene Hälfte und erspielten sich gute Torchancen. So kam Wiegel im Strafraum an den Ball, er zimmerte den Ball aber über das Tor (68.). Zwei Zeigerumdrehungen später konnte Kreuzer von links flanken, doch Tunjic haute beim Schuss über den Ball – die knappe Jahnführung hielt (70.). In der 77. Minute der folgerichtige Ausgleich:  Nietfeld kam im Strafraum an den Ball, zog ab – und an Freund und Feind vorbei kullerte er ins Jahntor.

Nach dem Ausgleich drückt Regensburg

Nun gab der Jahn noch einmal Gas und drängte seinerseits den FC Rot-Weiß in die Enge. Fabian Trettenbach versuchte es von rechts, Kornetzky wehrte den scharfen Schuss aber gerade noch zur Ecke ab (80.). In der 88. holte André Laurito – ausgerechnet der ehemalige Jahnkapitän –  einen rennenden Jahnspieler von den Beinen: Elfmeter! Oliver Hein ließ keinen Zweifel, dass die Punkte in Regensburg bleiben mussten und verwandelte souverän und machte den Sack zu! Nach einem Konter in der Nachspielzeit setzte der eingewechselte Benedikt Schmid sogar noch einen drauf, als er – nach einem schönen Heber von Kotzke – das halbe Spielfeld alleine mit dem Ball am Fuß durchquerte und auch dem starken Kornetzky keine Chance ließ – 3:1!

Später, aber verdienter Sieg von Jahn Regensburg

Am Ende siegt der SSV glücklich, aber in der Gesamtheit verdient. Durch den Dreier klettert die Jahnelf wieder auf Rang 16 in der Tabelle und vergrößern den Abstand auf die Abstiegsplätze, vor allem beruhigt sie die angespannte Situation in und um Regensburg. Erfurt dagegen muss die dritte Niederlage in Folge einstecken und wird die Aufstiegsträume erst einmal begraben müssen.

Die Stimmen der Trainer

Thomas Stratos (Jahn): Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gesehen mit zwei Mannschaften, die sehr offen waren und viele Chancen erspielt haben – leider wurden davon viele nicht genutzt. Heute hatten wir endlich das Glück, das wir uns in den letzten Wochen verdient haben. Ich freue mich für meine Jungs und die Fans, die den Sieg jetzt mal verdient haben.

Walter Kogler (Erfurt): Es war ein sehr offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, leider haben wir uns selbst geschlagen. Jedes Tor wäre vermeidbar gewesen. Das ist schade, da wir vor allem im Offensivspiel eine gute Leistung gezeigt haben.

Foto: Regensburg1889.de

   
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