Interview: Wie Garbuschewski dem F.C. Hansa helfen will

Ronny Garbuschewski spricht im Interview mit liga3-online.de über die Gründe für seinen Wechsel nach Rostock, über seine zuletzt schwierige Zeit in Cottbus und er erklärt, wie er Hansa im Abstiegskampf helfen will. 

[box type="info"]Hintergrund: Der 29-Jährige hat am Donnerstag beim F.C. Hansa Rostock unterschrieben, nachdem seine Dienste bei Energie Cottbus nicht mehr gefragt waren. Insgesamt kann der Mittelfeldspieler auf 91 Drittliga-Spiele und 49 Torbeteiligungen zurückblicken. [/box]

liga3-online.de: Hallo Herr Garbuschewski. Nach Ihrer Ausbootung bei Energie Cottbus haben Sie jetzt zunächst bis Saisonende bei Hansa Rostock unterschrieben. Wie entstand der Kontakt zu Hansa?

Ronny Garbuschewski: Trainer Christian Brand hat mich angerufen. Wir haben uns ausgetauscht und über meine Situation gesprochen. Dann haben wir vereinbart, dass ich einige Tage nach Rostock komme, damit er und die Verantwortlichen sehen, wie mein Fitnesszustand nach meiner langen Verletzung ist.

Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage ist es Hansa zuletzt nicht immer gelungen, die gewünschten Spieler zu verpflichten. Mit Ihnen wurde eine schnelle Einigung erzielt. Haben Sie für Hansa auf Geld verzichtet?

Wir haben gemeinsam eine gute Lösung gefunden. Die Perspektive, die ich bei Hansa habe, ist sehr gut, da zählen andere Faktoren wie die Top-Infrastruktur in Rostock und das tolle Stadion mehr als Geld. Als Fußballer will man vor allem spielen.

Hatten Sie weitere Angebote aus der Dritten Liga oder dem Ausland?

Ja, es gab auch mit anderen Vereinen Kontakt. Es muss am Ende für beide Seiten stimmen und da hat es einfach mit Rostock am besten gepasst. Bei einem Wechsel entscheiden am Ende viele Faktoren –  das Gesamtpaket sprach letztlich für Hansa. Das Ausland wäre für mich allein aus familiären Gründen nicht infrage gekommen.

Ziehen Ihre Frau und Ihre Tochter jetzt mit Ihnen an den Strand von Warnemünde?

Nein, wir haben ein Haus in Leipzig, das wir kürzlich erst gebaut haben. Ich werde zunächst im Hotel wohnen und mir dann eine geeignete Wohnung in Stadionnähe suchen. Meine Frau wird mit meiner Tochter dann immer mal wieder für eine Woche zu Besuch sein. Hier an der Ostsee kann man eine Menge unternehmen und tolle Spaziergänge machen. Zunächst werden Sie aber in Leipzig bleiben.

Trainer Christian Brand lobte Sie als "guten Fußballer“ und schätzt auch Ihre Qualitäten bei Standards. Wie wichtig ist diese Wertschätzung nach der schwierigen Zeit in Cottbus?

Wir reden hier noch von einem ersten Eindruck, den will und muss ich erst mal bestätigen. Ich habe ja erst ein paar Einheiten hier in Rostock absolviert. Christian Brand ist ein Mann der klaren Worte. Er sagt, was er von einem Spieler fordert, damit kann ich viel anfangen. Deutliche Anweisungen sind hilfreich. So kann man direkt versuchen, die Vorgaben auf dem Platz umzusetzen und weiß, was man zu tun hat.

Nach der langen Verletzung durften Sie sich in der Wintervorbereitung in Cottbus nicht mehr bewähren. Wie hat Vasile Miriuta Ihnen diese Entscheidung begründet?

Eigentlich möchte ich da gar nicht mehr viel zu sagen. Herr Miriuta hat mir die Entscheidung leider nicht begründet, was ich schade fand. Lediglich Energie-Sportdirektor Roland Benschneider hat mir Anfang Januar mitgeteilt, dass ich ab sofort in der U23 trainieren soll. Um es vorsichtig zu formulieren: Die Kommunikation ist sicher nicht optimal verlaufen.

Der Spielrhythmus fehlt Ihnen nach den Verletzungen komplett. Wie lange brauchen Sie noch, um 100 Prozent Garbuschewski liefern zu können?

Die vergangenen Wochen bei der U23 sind für mich super gelaufen. Wir hatten wöchentlich 7-8 Einheiten, dazu kam alle drei Tage ein Testspiel, wo ich jeweils 80 oder 90 Minuten absolviert habe. Natürlich ist die Wettkampfsituation noch einmal eine andere, ein paar Spiele in der Dritten Liga werde ich noch brauchen, um voll da zu sein. Grundsätzlich denke ich aber, dass ich bereits wieder auf einem ganz guten Level bin.

Die Situation bei Ihrem neuen Klub ist bedrohlich. Hansa hat bereits zwei Punkte Rückstand auf einen Nichstabstiegsplatz. Wie können Sie Rostock helfen?

Die 3. Liga ist wie auch in den Vorjahren wahnsinnig eng beieinander. Wir müssen da einfach unsere Hausaufgaben machen, zuhause müssen wir eine Macht sein und auch auswärts so oft es geht etwas mitnehmen. Wir sollten früh damit anfangen, am besten direkt am Samstag gegen Osnabrück. Ich bin flexibel einsetzbar, kann die Außenpositionen in der Offensive bekleiden, aber auch in der Zentrale spielen. Ich möchte im Angriff Akzente setzen, und möglichst viele Tore erzielen oder vorbereiten.

In vier Wochen kehren Sie mit Rostock zu Ihrem Ex-Klub Energie Cottbus zurück. Mit welchem Gefühl werden Sie in das Stadion der Freundschaft einlaufen?

Bis dahin ist es noch einige Zeit hin. Erst mal freue ich mich, wieder spielen zu können. Aber klar, gerade die Tatsache, dass das Spiel in Cottbus stattfindet, schafft einen Reiz. Ich freue mich, meine alten Kameraden wiederzusehen. Gerade gegen den Ex-Klub möchte man natürlich Zählbares mitnehmen. Ich fahre aber jetzt nicht mit negativen Gedanken oder Wut dahin. Klar: Dem einen oder anderen will ich dann vielleicht doch zeigen, dass es nicht richtig war, mich gehen zu lassen.

 

   
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