Holstein Kiel: Karsten Neitzel verteilt Komplimente

Mit dem 3:0-Erfolg über Erzgebirge Aue gelang den Störchen ein echter Big-Point, der auch bitter nötig war, wie der Blick auf die Konkurrenz zeigt: Auch die Stuttgarter Kickers, Energie Cottbus, Hansa Rostock, Rot-Weiß Erfurt und die U23 des VfB Stuttgart fuhren – teilweise überraschende – Siege ein. Trüben konnte das die Freude über den überraschenden Heim-Coup gegen den Tabellenzweiten im Lager der Kieler verständlicherweise nicht.

Umbaumaßnahmen greifen

Auf vier Positionen veränderte Karsten Neitzel seine Kieler. Dominik Schmidt und Denis Weidlich ersetzten Eidur Aron Sigurbjörnsson (5. Gelbe Karte) und den verletzten Abwerchef Rafael Czichos (Faserriss im Oberschenkel), in der Offensive reagierte Neitzel mit den Hereinnahmen von Manuel Janzer und Mathias Fetsch für Steven Lewerenz und Marc Heider auf die Eindrücke der Trainingswoche. Und die Umbaumaßnahmen des 49-Jährige griffen: Weidlich und vor allem der starke Schmidt bildeten eine aufmerksame Innenverteidigung, Janzer und Fetsch trafen jeweils selber und rechtfertigten schon allein deshalb ihre Nominierung. Dass ausgerechnet Heider nach seiner Einwechslung mit einem Treffer die richtige Antwort gab, wird Neitzel sicher gefallen haben.

Start nach Maß für Holstein

Vor heimischem Publikum begannen die Störche druckvoll, doch Manuel Schäffler zielte bei der ersten richtigen Annäherung auf das Tor der Gäste per Fallrückzieher noch etwas zu hoch (12.). Besser machte es kurz darauf sein Sturmpartner Fetsch. Fabian Schnellhardt riss mit einem Pass die Auer-Verteidigung auf, Patrick Kohlmann brachte den Ball präzise von der linken Seite in die Mitte, wo Fetsch wuchtig ins Tor köpfte (17.). Fetsch war es dann auch, der den Angriff vor dem 2:0 initiierte, den Janzer auf Vorarbeit von Schäffler schließlich vollendete (35.). Dass Janzer bei seinem zweiten Saisontreffer im Abseits stand, interessierte unter den 4.417 Zuschauern im Holstein-Stadion nur den Auer-Block – der auch später nur wenig Grund zur Freude hatte. Abgesehen von einem gefährlichen Abschluss von Cebio Soukou, den Robin Zentner parierte (79.), vermochten die Sachsen gegen die stabile Abwehrformation der Kieler kaum einmal ernsthaft für Gefahr zu sorgen.

Für den umjubelten Schlusspunkt einer temporeichen Partie sorgte dann Joker Marc Heider, der nach toller Vorarbeit des eingewechselten Saliou Sané zum 3:0 einschob (89.). Etwas Glück war aber auch dabei: Heider war im ersten Versuch am Auer-Keeper Martin Männel gescheitert, doch im Nachschuss vollendete Heider trocken.

Neitzel lobt Holstein-Fans

Es sei umso wichtiger, dass seine Mannschaft durch den Sieg mit den Konkurrenten im Abstiegskampf Schritt gehalten habe, meinte Neitzel im NDR-Interview. Anschließend dankte er dem Kieler Umfeld und vor allen den Fans: "Es ist schon toll, wie man hier in Kiel mit einer so genannten Krisensituation umgeht. Die Zuschauer haben in dieser Runde natürlich nicht so viel Spaß wie in der letzten. Aber wie wir das heute zusammen gewuppt haben – toll! Ein großes Kompliment an die Mannschaft und ein ganz großes Dankeschön an die Zuschauer.“

 

 

   
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