Holstein Kiel: Herber Rückschlag im Abstiegskampf

Mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Energie Cottbus schließt Holstein Kiel die Englische Woche mit drei Spielen in sieben Tagen ab. Die Bilanz fällt durchwachsen aus und ähnelt dem Auf und Ab im bisherigen Saisonverlauf: Auf einen Sieg folgten zwei Niederlagen. Die Störche verpassten damit die Möglichkeit, sich vorerst Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.

Kieler Fehler laden Cottbus ein

Schon zur Halbzeit stand es 0:2 aus Sicht von Holstein, zudem musste Kapitän Rafael Czichos bereits nach einer halben Stunde verletzt vom Platz – abgesehen von einem gefährlichen Abschluss von Tim Siedschlag (6.), den Manuel Schäffler über die rechte Seite mustergültig vorbereitet hatte, lief wenig zusammen bei den Störchen. Solche Spiele sind – gerade nach einer Englischen Woche – nicht ungewöhnlich, um dann aber zumindest einen Punkt zu sichern, bedarf es einer stabilen Defensivreihe. Und die fehlt Holstein Kiel meist in dieser Spielzeit.

So waren an diesem Nachmittag wieder einmal individuelle Fehler in der Defensive entscheidend, wie die Entstehung des 0:1 exemplarisch aufzeigt: Zunächst setzte Christopher Schorch einen Kopfball ungestört an die Latte, anschließend reagierte Richard Sukuta-Pasu schneller als die versammelte Kieler Abwehr und beförderte das Leder per Dropkick in die Maschen (21.). "Wir haben lange Zeit gegen Breitkreuz und Sukuta-Pasu nicht gut ausgesehen. Und man hat gesehen, was uns derzeit fehlt, wenn nach einem Lattenabpraller der Gegner schneller ist als wir“, analysierte Trainer Karsten Neitzel auf der Vereinshomepage. Vor dem 0:2 patzte dann ausgerechnet der bislang so stabile Winterneuzugang Eidur Aron Sigurbjörnsson. Im Zweikampf mit Sukuta-Pasu stellte sich der Isländer ungeschickt an und brachte den Angreifer zu Fall – Elfmeter. Schorch ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte (29.). Für Sigurbjörnsson war es die fünfte Gelbe Karte, er muss am kommenden Wochenende gegen Aue zuschauen.

Aufholjagd? Lange Zeit: Fehlanzeige!

Wer erwartete, dass Kiel die Gäste im zweiten Durchgang bedingungslos unter Druck setzen würde, der wurde lange enttäuscht. Zwar erhöhten die Störche das Tempo, gefährlich wurde es aber meist nur, wenn Cottbus schnell umschaltete. Manuel Zeitz (54., 59.), Sven Michel (59.) und Sergi Arimany (87.) hätten die Führung der Gäste ausbauen können, doch entweder es fehlte die letzte Präzision oder aber Holsteins Robin Zentner war auf dem Posten.

Der Treffer des eingewechselte Manuel Janzer, der in der 88. Minute nach einem Pfosten-Schuss von Maik Kegel abstaubte, fiel zu spät: die Störche kassierten die 13. Niederlage der Saison und werden in dieser Verfassung bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern müssen. Zumal Kiel in den nächsten beiden Wochen gegen die Spitzenteams aus Aue (H) und Magdeburg (A) antreten muss. Kein Wunder, dass Trainer Neitzel im "Kicker“ fordert: „Wir sind in einer Situation, in der wir punkten müssen. Alle müssen eine Schippe drauflegen.“

   
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