Fünf Gründe für den Aufschwung des F.C. Hansa Rostock

Mit vier Siegen aus den letzten sechs Spielen hat sich der F.C. Hansa Rostock in den letzten Wochen aus der Abstiegszone ins hintere Mittelfeld vorgearbeitet. Die Tatsache, dass in diesem Zeitraum nur Tabellenführer Dynamo Dresden noch ein wenig besser war, unterstreicht deutlich: Die Kogge befindet sich im Aufschwung. liga3-online.de nennt im Folgenden fünf Gründe, wie dieser zu erklären ist.

Grund 1: Siege gegen die direkte Konkurrenz

Gegen die Aufstiegskandidaten Aue (0:2) und Magdeburg (1:4) gab es für Hansa zwar nichts zu holen, viel wichtiger ist aber, dass sich Hansa in den Duellen gegen Aalen (3:0), Cottbus (1:0), Kiel (1:0) und Wiesbaden (4:0) gegen unmittelbare Konkurrenten im Abstiegskampf durchsetzte. Damit fuhr die Kogge nicht nur zwölf wichtige Zähler ein, sondern zog die anderen Teams gleichzeitig mit nach unten. So fanden sich Cottbus und Wiesbaden nach ihrer Niederlage gegen Hansa sofort unter dem Strich wieder – Rostock rückte dafür vor.

Grund 2: Die Heimstärke

Dass drei der vier Siege vor dem heimischen Publikum im Ostseestadion gefeiert wurden, ist kein Zufall: Zuhause ist Hansa – anders als in der letzten Saison – eine Macht. 22 der 35 Punkte fuhr die Kogge vor eigenen Fans ein. Nur eins der letzten acht Heimspiele ging verloren (gegen Aue). Hält Hansa diese Bilanz in den kommenden Wochen auch gegen die direkte Konkurrenz aus Stuttgart (VfB II) und Erfurt, die jeweils noch nach Rostock kommen, bei, ist das der Grundstein für den Klassenerhalt.

Grund 3: Kampf & Leidenschaft stimmen

In den letzten Spielen stimmte nicht nur die Punkte-Ausbeute, sondern auch die Leidenschaft auf dem Platz. Als Hansa in Cottbus bereits nach sieben Minuten in Führung ging, verteidigte die Elf von Trainer Christian Brand in der Folge stark und ließ kaum Chancen zu. Wenn doch mal ein Ball durchkam, war Keeper Marcel Schuhen zur Stelle. Auch wie der Sieg gegen Kiel zustande kam, war durchaus beeindruckend, denn mit Torschütze Dennis Erdmann avancierte ein Spieler zum Matchwinner, der wenige Tage zuvor noch suspendiert war. Dass er ausgerechnet im ersten Spiel danach sein erstes Tor für Hansa erzielte: wohl kein Zufall. Der Rasen im Ostseestadion lässt selten spielerischen Glanz zu, viel mehr kommt es auf den Kampf an. Und diesen zeigte die Kogge zuletzt.

Grund 4: Marcel Ziemer

Wie bereits erwähnt, ist der Erfolg nicht zuletzt auf den leidenschaftlichen Einsatz der gesamten Mannschaft zurückzuführen. Dennoch muss Stürmer Marcel Ziemer hervorgehoben werden. Der 30-Jährige verpasste nahezu die komplette Hinrunde, wurde aber genau zum richtigen Zeitpunkt wieder fit. Seine fünf Tore in den letzten Wochen waren es, die Hansa neues Leben einhauchten. Beim 4:0-Sieg am vergangenen Wochenende traf Ziemer innerhalb von nicht einmal zwei Minuten doppelt und sorgte damit früh für die Entscheidung. Schon in der letzten Saison war der Ex-Bundesliga-Profi mit 15 Toren der Garant für den Klassenerhalt – nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen.

Grund 5: Ruhe im Umfeld

Jagte im Oktober noch eine Negativ-Schlagzeile die andere, ist nun Ruhe eingekehrt. Vom öffentlich ausgetragenen Machtkampf in der Führungsspitze, geklauten E-Mails und einer chaotischen Mitgliederversammlung spricht momentan niemand mehr. Vielmehr hat es der Verein verstanden, sich voll und ganz auf die Mission Klassenerhalt zu besinnen. Zwar bereitet es manch einem Fan nach wie vor Bauchschmerzen, dass der einstige Leuchtturm des Ostens schon wieder um den Klassenerhalt zittern muss, doch Zeit zum Träumen an alte Bundesliga-Zeiten bleibt derzeit nicht. Natürlich sollte Hansa in den kommenden Jahren das Ziel 2. Bundesliga nicht komplett aus den Augen verlieren, aber zunächst sollte es einzig darum gehen, den Verbleib in der 3. Liga zu sichern. Und hält der Aufschwung noch ein wenig an, ist der Klassenerhalt mehr als realistisch.

 

   
Back to top button