Zum "Schutz des Vereins": Ziegner muss vorzeitig gehen

Paukenschlag beim FSV Zwickau! Trainer Torsten Ziegner wird in den drei verbleibenden Saisonspielen nicht mehr auf der Bank sitzen. Aufgrund einer am Montag getätigten Aussage des 40-Jährigen sah sich der FSV zum "Schutz des Vereins" gezwungen, Ziegner mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freizustellen. Bis zum Saisonende wird Co-Trainer Danny König die Mannschaft trainieren, ehe Joe Enochs im Sommer übernimmt.

"Keine andere Möglichkeit"

Mit Beginn der neuen Spielzeit wird Torsten Ziegner beim Halleschen FC auf der Trainerbank sitzen – das ist seit rund vier Wochen klar. Doch dass Ziegner seitdem versucht, Spieler des FSV Zwickau zum HFC zu locken, gefiel den Westsachsen gar nicht. "Die Entwicklungen der letzten Tage haben den Gremien keine andere Möglichkeit gelassen, als diesen Schritt zu gehen", begründet Sportdirektor David Wagner bei "Tag24" die vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit.

Was ist passiert? Am Rande des Heimspiels gegen den Karlsruher SC am vergangenen Montag war durchgesickert, dass Ziegner Jan Washausen und Bentley Baxter Bahn im Sommer mit zum Halleschen FC nehmen möchte. Zuvor wollte er bereits Brinkies von einem Wechsel nach Halle überzeugen, scheiterte aber. "Wenn Verträge auslaufen, ist es für Vereine legitim, mit den Jungs zu sprechen und sie zu verpflichten. Ja, es stimmt, wir möchten gerne Washausen und Bahn nach Halle holen", erklärte der künftige HFC-Coach – und beförderte sich damit ins Abseits. "Diese Aussage geht nicht und ist so auch nicht zu akzeptieren", schimpfte Sportchef Wagner in der "Bild".

Unrühmliches Ende

Vor allem die Tatsache, dass Ziegner in der Wir-Form spricht, obwohl er noch bis zum 30. Juni beim FSV Zwickau angestellt ist, missfiel den Verantwortlichen, sodass sie am Mittwoch die vorzeitige Trennung beschlossen – ungeachtet der Tatsache, dass sich Ziegner am Dienstag für seine Aussage entschuldigt hatte. "Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist seither nicht mehr möglich. Dieses Verhalten verstößt komplett gegen die Werte für die der FSV Zwickau einsteht", wird Wagner bei "Tag24" zitiert und spricht von "illoyalem Verhalten". Laut dem MDR sollen neben der Aussage zu Washausen und Bahn noch "andere Dinge aus Vereinssicht nicht optimal gelaufen" sein. Welche, das bleibt unklar. "Ich ärgere mich, dass ich mich zu dieser Aussage habe hinreißen lassen. Eigentlich wollte ich während der laufenden Saison kein Statement zu Halle abgeben", so der 40-Jährige bei "Radio Zwickau".

Für Ziegner ist es das unrühmliche Ende einer langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit. 2011 war er als Spieler nach Zwickau gekommen, ein Jahr später übernahm Ziegner die Westsachsen als Trainer und führte sie 2016 in die 3. Liga. Nach einer furiosen Rückrunde schloss Zwickau die vergangene Saison auf Platz fünf ab, in der laufenden Serie belegt der FSV momentan Rang 16 und hat den Klassenerhalt sicher.

König übernimmt vorerst

Bereits Ende Februar hatte sich Ziegner mit den Westsachsen auf eine saubere Trennung am Saisonende verständigt, doch zu dieser kommt es durch die vorzeitige Beurlaubung nun nicht. Auch die geplante Verabschiedung beim Freundschaftsspiel gegen den VfB Stuttgart am 16. Mai ist jetzt hinfällig. In den noch verbleibenden drei Spielen gegen Wiesbaden, Köln und Halle wird Co-Trainer Danny König auf der Bank sitzen, Joe Enochs steigt wie geplant mit Beginn der Vorbereitungen auf die kommende Saison ein.

   
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