FSV Frankfurt gelingt langersehnter Befreiungsschlag

Turbulent ging es für den FSV Frankfurt in diesen 29. Spieltag. Nachdem unter der Woche ein Neuanfang samt Rücktritt des Präsidiums und der Geschäftsführung bekannt gegeben wurde, ging es am Samstag darum, den Worten Taten folgen zu lassen. Die Spannung am Bornheimer Hang war mehr als deutlich zu spüren, letztendlich gelang es den Hessen aber, die ersten drei Punkte der Rückrunde einzufahren.

Unerwartet gute Anfangsphase

Lotte hat unter Cheftrainer Ismail Atalan nichts zu verlieren. Gesetztes Ziel der Sportfreunde ist nach wie vor der schlichte Klassenerhalt und mit dieser Einstellung reisten sie am Samstag nach Frankfurt. Die geschwächten Frankfurter starteten hervorragend in die Partie. Allein in den ersten Spielminuten bekamen die Zuschauer mehr Torchancen als im gesamten bisherigen Kalenderjahr zu Gesicht. Die etwas überrumpelte Elf aus Lotte hatte eine Mannschaft vor sich, deren Absprache sich im Gegensatz zu den vorherigen Spielen deutlich gebessert hatte. Aber auch Lotte versteckte sich nicht, die Atalan-Elf stellte sich schnell etwas defensiver auf, sobald die Hessen einen ihrer zahlreichen Angriffe starteten. Die Bornheimer agierten ganz besonders im Strafraum sehr aktiv, unerwartet oft musste Lottes Keeper Benedikt Fernandez eingreifen, um das Tor hinter sich sauber zu halten. Cagatay Kader und Milad Salem scheiterten des Öfteren an einem der zahlreichen Lotteraner Füßen, die sich immer wieder zwischen Ball und Tornetz schoben. Weil Fernandez bei dem Versuch, den ersten Gegentreffer abzuwenden zu einem Foulspiel griff, bekam Yannick Stark in Minute 23 die Möglichkeit, per Foulelfmeter das 1:0 zu schießen – und das gelang ihm. Euphorisch ging es für den FSV weiter, das neu gewonnene Selbstvertrauen war der Mannschaft anzumerken. Ausdauernde Sprints in Richtung Tor machten sich schon bald erneut bezahlt: Bentley Baxter Bahn brachte das Spielgerät erneut über die Linie und erhöhte die Führung sieben Minuten vor der Pause. In dieser ersten Hälfte konnte der FSV nicht nur mit Toren, sondern auch mit einer guten Passgenauigkeit und starken Zweikämpfen glänzen. Der Spaß am Fußball schien zurückgekehrt zu sein.

Erster Sieg im Jahr 2017

Mit unveränderter Leichtigkeit ging es weiter im zweiten Durchgang. Die Seiten hatten sich geändert, nicht aber der Siegeswille, der im Frankfurter Volksbank Stadion so lange verschollen war. Für Lotte galt es nun den schwierigen Spagat zwischen Aufholjagd und dem Verhindern weiterer Treffer zu meistern. Damit tat sich die Elf aus Nordrhein-Westfalen sichtlich schwer, Foulspiele und Diskussionen häuften sich. Das Bornheimer Mittelfeld ließ sich nicht verunsichern, störte Lottes Angriffe früh. Manndeckung wurde an diesem Samstag großgeschrieben. Im weiteren Verlauf verloren die eindeutigen Torchancen an Häufigkeit, Akzente setzte der Fußballsportverein allerdings noch immer gekonnt und eins ehr ansehnliches Fußballspiel zeichnete sich ab. Auch Lotte machte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, als würden sie den Kopf in den Sand stecken, Favorit blieben aber die Hessen. Trotz starker Personalnot machte Lotte einen fitten Eindruck und blieb mit allen Sinnen dabei, konnte die Niederlage aber dennoch nicht abwenden. Die Frankfurter hatten sich zu fest in die Partie gebissen und schließlich besiegelte der Schlusspfiff das, was vor dem Spiel noch für unmöglich gehalten wurde: Der FSV Frankfurt siegt zum ersten Mal in dieser Rückrunde, in diesem Kalenderjahr. Damit machen sie keinen Sprung, kommen der Mission Klassenerhalt aber einen wichtigen Schritt näher!

Knoten geplatzt?

Von der unsicheren, schlechten Mannschaft des FSV, die sich sowohl heim- als auch auswärts regelmäßig gezeigt hat, war an diesem 29. Spieltag nichts mehr übrig. Zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft ist demnach auch FSV-Cheftrainer Gino Lettieri: "Die Mannschaft hat sich den Sieg erkämpft und erspielt. Ich habe meinen Spielern vorher gesagt, dass mir egal ist, gegen wen wir spielen. Hauptsache ist, dass wir die drei Punkte hier im Frankfurter Volksbank Stadion behalten. Das hat die Mannschaft umgesetzt. Wir hatten endlich eine gesamte Woche Zeit, um uns auf das Spiel vorzubereiten und in Ruhe trainieren zu können. Wir haben einen ganz kleinen Schritt gemacht und müssen schauen, dass wir weitere machen.“ Auch Torschütze Yannick Stark spricht nach der Partie von einem "hochverdienten Sieg“. Er deutete an, dass nun vielleicht der sprichwörtliche Knoten geplatzt sein könnte: "Die Marschroute war, von Anfang an Gas zu geben, gut dagegen zu halten und eklig zu spielen. Wir wissen nun immer besser, was unser neuer Cheftrainer Gino Lettieri von uns verlangt. Die Partie hatten wir selbst für uns als Endspiel ausgerufen und wollten heute unbedingt den Turnaround schaffen. Jeder war heute sehr heiß auf die Partie, es war ein verdienter Erfolg.“

   
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