Elf Punkte Rückstand! Kaum noch Hoffnung für Erfurt

Jetzt wird es für Rot-Weiß Erfurt richtig eng! Die Thüringer haben ihr Heimspiel gegen den VfR Aalen am Sonntag mit 0:1 verloren und liegen bei eingerechnetem Punktabzug bereits elf Zähler hinter dem rettenden Ufer. Bei nur noch 13 ausstehenden Spielen wird der Klassenerhalt zu einer Herkulesaufgabe. Die Plan-Insolvenz und damit der sichere Abstieg rückt immer näher. 

RWE wieder zu harmlos

RWE begann die Partie mutig, setzte sich früh in der Hälfte der Aalener fest, hatte aber wie so oft in den vergangenen Wochen das Problem, aus der optischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Zu berechenbar, ungenau und letztlich harmlos waren die Offensivbemühungen des Tabellenletzten. Aalen spielte es schnörkellos und ging durch Morys in Führung (37.). Bereits kurz zuvor musste Stürmer Carsten Kammlott mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden.

Nach dem Seitenwechsel spielten die Thüringer auf den Ausgleich, zeigten eine kämpferisch gute Leistung, doch gefährlich wurde es nur zu selten. Trainer Stefan Emmerling am "Telekom"-Mikrofon: "Wir haben in der zweiten Halbzeit noch mal versucht, alles rauszuknallen und Aalen unter Druck zu setzen, viele Bälle in den Strafraum zu bekommen. Aber Aalen hat es gut verteidigt. Wir haben unsere Chancen nicht nutzen können, mussten auch immer wieder auf die gefährlichen Konter aufpassen. Wir hatten uns vorgenommen, bis zur 90. Minute alles herauszuhauen, das haben wir getan. Aber es hat leider keiner geschafft, den Ball gefährlicher vor das Tor zu bringen."

Möckel: "Uns fehlte die Durchschlagskraft"

Es wurde wieder einmal deutlich, dass die Mannschaft nur bedingt die Verfassung für die 3. Liga hat – sah auch Emmerling so: "Natürlich fehlt es in allen Bereichen, wenn du kein Tor erzielst. Alles in allem war es im Strafraum des Gegners zu wenig. Nach vorne hatten wir nicht die nötige Qualität, um den Ausgleich zu erzielen." Kapitän Jens Möckel pflichtete ihm bei: "Wir haben es wieder nicht geschafft, ein Tor zu schießen. Und wer keine Tore schießt, kann keine Spiele gewinnen. Wir hatten bei Standards aber auch Abschlüssen nicht die nötige Durchschlagskraft."

Der Drittliga-Dino hat nun mindestens zehn Punkte Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze, da Osnabrück zeitgleich in Lotte gewonnen hat. Rechnet man den noch nicht rechtskräftigen Punktabzug mit ein, sind es bereits elf Zähler bis Rang 17- hinzukommt das im Vergleich zur Konkurrenz deutlich schlechtere Torverhältnis. Außerdem droht RWE ein weiterer Punktabzug, sollte Rot-Weiß mit der Verpflichtung der Winter-Neuzugänge gegen die Auflagen des DFB verstoßen haben. Aufgeben will man sich jedoch noch nicht, wie Möckel betont: "Der Klassenerhalt ist noch nicht abgehakt, weil wir noch die Chance haben. Aber es wird immer schwieriger. Wir müssen ein paar Spiele gewinnen, und wir müssen jede Woche damit anfangen."

Sonntag Derby gegen Jena

Somit rückt die Plan-Insolvenz immer näher. Präsident Frank Nowag hatte angekündigt, bei einem zu großen Rückstand diesen Schritt wohl einleiten zu wollen, um schuldenfrei in die Zukunft zu gehen. Aber vorher steht am nächsten Sonntag das Derby gegen Jena an, bei dem es um mehr als nur Punkte geht. Emmerling heizt die Fans schon einmal ein: "Dass mit jeder Niederlage alles schwieriger wird, ist klar. Aber im Fußball ist alles möglich. Wir haben nächste Woche ein wichtiges Spiel gegen Jena. Da wollen wir den Derbysieg." Doch der könnte schon zu spät sein…

   
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