SGD-Fans provozieren Spielunterbrechung – Harte Strafe droht

Der 3:1-Auswärtssieg von Dynamo Dresden beim F.C. Hansa Rostock wurde am Samstag von Ausschreitungen überschattet. Während die Anreise beider Fangruppen weitestgehend friedlich verlief, musste die Partie in der 56. Minute beim Stand von 1:1 für mehrere Minuten unterbrochen werden. Der Grund: Nach dem Ausgleichstreffer des F.C. Hansa in der 52. Minute feuerten einige vermeintliche Dynamo-Anhänger Leuchtraketen in den benachbarten Block der Hansa-Fans. Auch wenn die Polizei ein Aufeinandertreffen beider Fangruppen verhinderte, schickte Schiedsrichter Daniel Siebert die Spieler in die Kabinen. Erst nach knapp 13 Minuten konnte die Partie fortgesetzt werden. Die SGD distanzierte sich nach dem Spiel umgehend von Teilen der eigenen Anhängerschaft: "Diejenigen, die Leuchtspurmunition in gegnerische Fans schießen, sind Straftäter, die wir als Verein scharf verurteilen. Diese Personen müssen strafrechtlich verfolgt, abgeurteilt und bestraft werden", so Geschäftsführer Robert Schäfer. Da die Sachsen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgrund diverser Ereignisse aus der vergangenen Saison unter besonderer Beobachtung stehen, droht der SGD nun eine empfindliche Strafe. Erst in der vergangenen Woche mussten die Dresdner eine Geldstrafe von 8.000 Euro zahlen. Nun erwartet den Zweitliga-Absteiger jedoch ein Heimspiel unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit.

"Grenze zu einer gesunden Fan-Rivalität deutlich überschritten"

Hansa-Vorstand Michael Dahlmann bedauerte die Vorkomnisse, die trotz massivem Ordnereinsatz, unterstützt durch Sprengstoffspürhunde sowie einer noch strengeren Einlasskontrolle möglich waren, ebenfalls und machte klar: "Wenn gezielt mit Leuchtspurmunition geschossen wird, wird die Grenze zu einer gesunden Fan-Rivalität deutlich überschritten". Zeitgleich bedankte er sich bei den Hansa-Fans "für ihre verhältnismäßig besonnene Reaktion in diesem Moment […]. Auch das restliche Publikum im Stadion hat klar zum Ausdruck gebracht, was es von derlei Gebaren hält."

© imago

Hansa-Fans bewerfen Polizeidienststelle mit Steinen

Nach der Partie sorgten Rostocker Anhänger dann aber doch für Aufsehen. Wie die Polizei mitteilte, wurden in der Innenstadt Mülltonnen und Sperrmüllhaufen in Brand gesetzt. Zudem bewarfen Fans eine Polizeidienststelle mit Steinen, wodurch Fensterscheiben beschädigt wurden. Insgesamt wurden 55 Anhänger vorübergehend festgesetzt. "Wer mit Steinen auf Menschen wirft, nimmt deren Verletzung in Kauf. Das sind keine Fußballfans, sondern Straftäter!", so der Leiter des Polizeieinsatzes, Michael Ebert. Die Polizei, die mit 1.700 Beamten im Einsatz war, leitete Ermittlungen wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ein. Sechs Polizisten wurden im Rahmen des Einsatzes verletzt. "Für das Verhalten dieser Straftäter haben wir überhaupt kein Verständnis! Der Einfluss eines Fußballvereins hat jedoch gewisse Grenzen, weshalb wir für diese Straftaten Einzelner keine Verantwortung übernehmen können und wollen. Personen, die auf andere Menschen mit Steinen werfen und somit Verletzungen und Schlimmeres billigend in Kauf nehmen, haben in der Hansa-Familie keinen Platz! Diese Personen sind ein klarer Fall für die Strafverfolgungsbehörden", so Rainer Friedrich, Vorstand für Stadionmanagement und Prävention beim F.C. Hansa.

Kommentar: Das hässliche Gesicht des Fußballs

   

Ein Kommentar

  1. So bevor es wieser zu irgendwelchen Missverständnissen kommt, weil ich mich hier mal positiv zu Feuerwerk geäußert habe: So etwas ist natürlich nicht hinnehmbar.
    Aber, dass möchte ich auch noch hinzufügen, quasi auch profilaktisch, bevor es hier solche Forderungen gibt:
    DD jetzt von irgendwas auszuschließen wäre genau der falsche Weg. ERstens sind nicht alle Schwarz-Gelben Chaoten( überlegt mal was wäre wenn euer Verein mit dem Problem im selben Ausmaß zu kämfen hätte) und zweitens werden die Verbrecher dann doch in ihre Opferrolle gedrängt, die sie haben wollen. Außerdem würde man ihnen sportliche Opfer bringen.
    So ich weiß, dass es eigentlich nicht unbedingt der richtige Tweet ist um eine Diskussion zu eröffnen, aber leider enden diese auf Liga3-online ja immer ziemlich unsachlich.

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