DFB-Pokal: Warum Lotte und Halle nicht chancenlos sind

18 der 20 Drittligisten verleben in diesen Tagen eine völlig normale Trainingswoche – nicht aber die Sportfreunde Lotte und der Hallesche FC. Diese kämpfen am Dienstagabend um den Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals. Es wäre mit hohen Zusatzeinnahmen verbunden, leichte Gegner haben die Underdogs aber nicht vor sich.

HSV und Leverkusen nicht in Form

630.000 Euro allein für das Weiterkommen – das wäre sowohl für Halle als auch für Lotte eine ziemlich lukrative Partie. Während die SFL in einem rappelvollen Stadion am Lotter Kreuz am Dienstagabend um 18.30 Uhr auf Champions League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen treffen, steht der HFC sogar vor ausverkauftem Haus dem Hamburger SV gegenüber. Zwei ziemlich attraktive und gar nicht mal unlösbare Aufgaben – das zeigen die jüngsten Ergebnisse der kriselnden Bundesligisten deutlich: Leverkusen dümpelt im Mittelfeld der Tabelle umher und hinkt damit seinen eigenen Erwartungen deutlich hinterher. Zuletzt musste die Werkself eine bittere 0:3-Pleite gegen die TSG Hoffenheim im eigenen Stadion hinnehmen, 85 Minuten davon verbrachte Leverkusen in Unterzahl. Ein konditioneller Vorteil für die Sportfreunde Lotte? In jedem Fall wird Trainer Roger Schmidt den Rheinländern fehlen, er muss nach unsportlichen Äußerungen gegenüber Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann auf der Tribüne Platz nehmen.

In Halle kribbelt es bereits

Noch prekärer gestaltet sich die Lage beim Hamburger SV: Die Nordlichter warten nicht nur seit acht Spieltagen auf den ersten Erfolg in der Bundesliga, sie haben zudem seit sechs (!) Spielen keinen einzigen Treffer mehr erzielt. Rund 570 Minuten ohne Tor – das frustriert und führte unter anderem zur Trainerentlassung von Bruno Labbadia. Das Problem: Nachfolger Markus Gisdol konnte bisher noch keine wirkliche Trendwende erzeugen, ebenso wie Leverkusen musste der HSV eine peinliche 0:3-Niederlage vor den eigenen Zuschauern hinnehmen. Mitten in der Not des Abstiegskampfes fällt der Fokus auf den Pokal schwer, die Chance für den Halleschen FC ist gegeben. Auch Hamburg kann die zusätzlichen Einnahmen jedoch gut gebrauchen. Reichlich Vorfreude ist in jedem Fall vorhanden. "Wir können das Kribbeln in der ganzen Stadt spüren“, gab Spieler Hilal El-Helwe gegenüber der "Sportschau" preis und gibt die Marschroute vor: "Wir werden uns zu 120 Prozent auf dieses Spiel konzentrieren.“

Lotte wählt Spielsystem unabhängig vom Gegner

Während Halle in der ersten Pokalrunde den 1. FC Kaiserslautern aus dem Wettbewerb befördert hatte, besiegten die Sportfreunde Lotte Werder Bremen mit 2:1. Mit Leverkusen erwischte der Aufsteiger wohl die nochmals schwerere Aufgabe – Optimismus ist nach dem 1:0-Erfolg über Preußen Münster im Ligabetrieb allerdings gegeben. Klar ist: "Wir werden auch gegen Leverkusen nicht anders spielen als sonst“, wie Stürmer Kevin Freiberger gegenüber den "Westfälischen Nachrichten" klarstellte. Trainer Ismail Atalan betonte die individuellen Qualitäten von Bayer Leverkusen – Respekt allerdings werden die Löwen von den Sportfreunden ebenso wie bereits Werder Bremen kaum erwarten können. Fest steht: Ein Wunder brauchen weder die Sportfreunde Lotte noch der Hallesche FC, um den Einzug ins Achtelfinale feiern zu können. Gegen die beiden nicht immer überzeugenden Favoriten kann bereits eine fehlerlose und leidenschaftliche Leistung für arges Kopfzerbrechen beim Gegner sorgen.

   
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