Derby-Pleite weggesteckt! Münster nimmt Abstiegskampf an

So und nicht anders muss die Antwort auf ein deutlich verlorenes Derby aussehen: Preußen Münster hat erfolgreiche Wiedergutmachung betrieben und das Duell mit Hansa Rostock mit 3:1 für sich entschieden. Gegen zugegeben schwache Hanseaten zeigte der SCP ungeahnte Offensivbemühungen und belohnte sich dafür mit einem nie gefährdeten Sieg.

Der Kapitän kehrt zurück

Da hatten sich die Kicker von Benno Möhlmann wohl einiges vorgenommen! Mit Hoffnungsträger Benjamin Schwarz in der Startelf sowie einigen Defensivsorgen (Ole Kittner fehlte gelbgesperrt, Sandrino Braun und Denis Mangafic fallen verletzt noch mehrere Wochen aus) wollte der SC Preußen ein Zeichen im Abstiegskampf setzen. Dafür vertrauten die Adlerträger nach über vier Monaten Verletzungspause endlich wieder ihrem Kapitän Adriano Grimaldi in der Startelf – und das sollte sich auszahlen: Als Spielertyp, der Bälle festmacht und auch mit dem Rücken zum Tor als Ballverteiler fungieren kann, erwies sich der 25-Jährige als Dreh- und Angelpunkt im Preußen-Spiel. Auch wenn ihm die spielentscheidenden Aktionen noch nicht gelangen – unter anderem verpasste er binnen kürzester Zeit dreimal das genaue Zuspiel zu seinem Sturmpartner Mirkan Aydin – wurde er bei seiner Auswechslung mit enorm viel Applaus verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0 für die Preußen, nichts deutete auf einen Punktverlust hin.

Mirkan Aydin markiert ersten Treffer im Preußen-Dress

Denn schon nach elf Minuten war der SCP in Führung gegangen: Ex-Preuße Amaury Bischoff, der nur zwei Wochen nach seinem Wechsel eine punktereiche Rückkehr feiern wollte, legte unfreiwillig und indirekt das Leder genau in den Laufweg des am Sonntag bärenstarken Sinan Tekerci, der eiskalt zum 1:0 abschloss. Schon vor dem Seitenwechsel vergab Münster zwei weitere gute Gelegenheiten, nach der Pause vergab Grimaldi die drei angesprochenen luxuriösen Kontergelegenheiten. Besser machte es der emsige Arbeiter Benjamin Schwarz, der sich per Doppelpass mit Michele Rizzi bis vor das Hansa-Tor kombinierte und abschloss. Marcel Schuhen parierte, Aydin staubte ab – 2:0 (53.)! Als dann auch noch Tobias Warschewski den dritten Treffer nachlegte (76.), war der Drops gegen zugegeben enttäuschende Gäste längst gelutscht. Das Gegentor, Soufian Benyamina verwandelte einen Elfmeter, war nicht mehr als ein kurzes saures Aufstoßen, das Menü wurde nicht mehr verdorben.

"Wir wollten eine Reaktion zeigen"

Dementsprechend glücklich zeigten sich die Spieler nach Abpfiff. "Wir wollten unseren Fans eine Reaktion zeigen und ich denke, dass uns das gut gelungen ist“, resümierte Neuzugang Aydin nach Abpfiff. Sein persönlicher Knoten – bisher hatte der 29-Jährige noch in keinem Test- oder Punktspiel getroffen – löste sich mit einem Tor und einer Vorlage für Warschewski eindrucksvoll. Trainer Benno Möhlmann war jedoch noch nicht mit allen Phasen des Spiels zufrieden, hätte etwa gerne nach dem 2:0 noch etwas mehr Kontinuität im Offensivspiel erwartet. Die Defensive hielt derweil den Kasten trotz Personalnot überraschend problemlos sauber, aus dem Spiel heraus erarbeitete sich Hansa Rostock überhaupt keine Torgelegenheit. Ein Fortschritt, der Mut macht für die anstehende Aufgabe: Preußen Münster gastiert auswärts beim Spitzenreiter MSV Duisburg. Ein Bonusspiel für den Abstiegskandidaten. Mirkan Aydin aber gibt sich optimistisch: „Verstecken wollen wir uns dort bestimmt nicht. Ein Punkt muss mindestens unser Ziel sein.“

   
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