Saisonstart im Check: Von Durchstartern und Enttäuschungen

Vier Spieltage sind in der 3. Liga binnen zweier Wochen absolviert worden, ehe es nun in die Pokalpause geht. Zeit für ein erstes Fazit. Wer ist gut in die neue Saison gestartet, welche Aufreger gab es und wer hinkt seinen Erwartungen bereits hinterher?

Die Überraschungen: Jahn Regensburg und Fortuna Köln

Nach vier Spieltagen ist die Tabelle gewiss noch nicht aussagekräftig, zwei Teams punkten aber bereits mächtig gegen den Abstieg: Jahn Regensburg und Fortuna Köln. Und bei beiden Mannschaften war dieser frühe Erfolg so kaum abzusehen. Regensburg bereichert die Spielklasse als Aufsteiger und musste zudem auf quasi alle nominellen Innenverteidiger verzichten, während Fortuna Köln die Abgänge von Marco Königs und Julius Biada zu kompensieren hatte. Beiden Teams ist das bisher mehr als gut gelungen: Regensburg hat schon zehn, Köln immerhin neun Punkte auf dem Konto. Zum Ausruhen verleiten darf dies allerdings nicht: Die Fortunen etwa leisteten sich zwischendrin eine 0:3-Pleite beim SV Wehen Wiesbaden, die nach Ansicht des eigenen Trainers Uwe Koschinat auch „in einem Debakel hätte münden können.“ So nah liegen Versagen und Erfolg manches Mal beieinander.

Die Enttäuschungen: Preußen Münster und der SC Paderborn

Mit einem Pünktchen steht Preußen Münster nach vier Spieltagen am Tabellenende – viel zu tun für Trainer Horst Steffen, dessen eigens zusammengestellte Elf die Erwartungen bisher vollkommen verfehlt. Besonders das 0:2 in Großaspach, dem ersten wirklich miserablen Spiel, wirkt nach. In dieser Verfassung ist der SCP aktuell nicht mehr als ein Kandidat für die zweite Tabellenhälfte. Überhaupt scheint das Kürzel „SCP“ derzeit für chronischen Misserfolg zu stehen, auf den Zweitliga-Absteiger SC Paderborn lässt sich die Enttäuschung aus Münster quasi nahtlos übertragen. Aus einem durchschnittlichen Auftaktprogramm holte die Elf von Coach René Müller nur drei Punkte und kassierte gegen Bremen II gleich zwei Treffer in der Nachspielzeit. Eine peinliche Niederlage, die die schwarzblauen Anhänger mehr als unangenehm an das verkorkste letzte Jahr erinnert.

Der Schnellschuss: Holstein Kiel und Karsten Neitzel

Nur vier Spieltage hat es gedauert, ehe die erste Trainerentlassung perfekt ist: Karsten Neitzel muss seinen Stuhl bei den Kieler Störchen räumen. Offenbar stimmte die langfristige Entwicklung unter ihm nicht, denn der Saisonstart verlief mit vier Punkten aus vier Spielen zwar nicht befriedigend, aber auch nicht derart erschreckend, als dass umgehend Konsequenzen gezogen werden müssten. Auch in der letzten Saison erwischte es mit Maik Walpurgis vom VfL Osnabrück im Übrigen den ersten Übungsleiter schon nach dem 4. Spieltag. Was Holstein Kiel zuversichtlich stimmen dürfte: Danach ging es bei den Lila-Weißen steil bergauf, fast hätten die Niedersachsen sogar den Aufstieg in die 2. Bundesliga erreicht.

Die Sparsamen: Hansa Rostock

Drei Tore fielen in den ersten 360 Minuten mit Beteiligung des FC Hansa Rostock – viel ist das wahrlich nicht. Zwei Spiele endeten bereits torlos, nur einen Treffer erzielte die Kogge selbst. Dieser führte allerdings zu einem 1:0-Sieg über Preußen Münster, sodass Hansa aus einem selbst erzielten Tor rekordverdächtige fünf Punkte holte. Nichtsdestotrotz wünschen sich die Anhänger an der Ostsee gerne mehr Offensivaktionen und mehr Risiko: Da allerdings Marcel Ziemer momentan seiner Form hinterherläuft und Ersatz Melvin Platje der richtige Torriecher noch abgeht, müssen sich die Rostocker Fans wohl oder übel vorerst in Sparsamkeit üben, was den Hunger nach Torjubeln angeht.

Der Torjäger: Anton Fink

Es sind zwar erst vier Spieltage absolviert, doch Anton Fink vom Chemnitzer FC hat bereits vier Mal eingenetzt. Damit knüpft der 29-Jährige nathlos an die vergangene Spielzeit an, als ihm 15 Treffer in 35 Partien gelangen. Überhaupt traf Fink seit 2011 in allen Spielzeiten jeweils zweistellig. Insgesamt bringt es der Angreifer auf 105 Tore in 219 Drittliga-Spielen, hinzukommen 49 Vorlagen. Damit ist Fink, der in der Jugend für 1860 München spielte, der erfolgreichste Torjäger der Drittliga-Geschichte.

   
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