Carl Zeiss Jena hofft auf Lizenzentzug anderer Vereine

Sportlich sieht es beim FC Carl Zeiss Jena derzeit ziemlich niederschmetternd aus, haben die Jenaer doch auf dem 19. Tabellenplatz bei zwei verbleibenden Spielen fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, Platz 17. Auch Präsident Rainer Zipfel hat im Gespräch mit der "Ostthüringer Zeitung" zugegeben, dass bei allem Glauben an den Klassenerhalt die Realistik eine deutliche Sprache spricht: Jena wird wohl den bitteren Gang in die Viertklassigkeit antreten müssen. Das nun ausgerufene Ziel ist der drittletzte Platz, auf dem die Chancen, die Klasse doch noch zu halten, größer sein könnten.

Finanzielle Absteiger ermöglichen anderen Teams den "Restart"

Noch hat Carl Zeiss Jena zwar die theoretische Chance auf den Klassenerhalt, schließlich kann bei einer Top-Ausbeute von sechs Punkten in den zwei verbleibenden Spielen (Gegner Wiesbaden und Regensburg) noch der 17. Tabellenplatz erreicht werden – vorausgesetzt die direkten Konkurrenten Rot-Weiß Oberhausen (Platz 18) und SV Babelsberg 03 (Platz 17) verlieren ihre zwei letzten Spiele der Saison. Doch auch Jena-Präsident Zipfel hält den Klassenerhalt für ein Ding der Unmöglichkeit, will aber nach Möglichkeit wenigstens noch Platz 18 erreichen (drei Punkte Rückstand auf den RWO), sagte er gegenüber der OTZ. Der Grund ist schnell gefunden: In den letzten Jahren mussten immer wieder Vereine aufgrund finanzieller Probleme die 3. Liga gezwungenermaßen verlassen. So waren im letzten Jahr Wacker Burghausen und Werder Bremen II die Nutznießer des Lizenzentzuges der TuS Koblenz und Rot-Weiß Ahlen.

Jena will drittletzten Platz erreichen

So hofft nun auch Carl Zeiss Jena noch auf die Zahlungsunfähigkeit anderer Drittligateams, so sagte Carl Zeiss-Geschäftsführer Roy Stapelfeld gegenüber bild.de, dass laut seinen Informationen der VfL Osnabrück, SV Babelsberg 03 und die SpVgg. Unterhaching Probleme hätten, ihre Zulassungsauflagen zu erfüllen. Sollte ein solches Team aus finanziellen Gründen absteigen müssen, würde zunächst der Drittletzte (zur Zeit Oberhausen) in die 3. Liga zurückkehren dürfen. Das sind aber alles nur Gedankenspiele, so sagte Zipfel gegenüber der OTZ: "Sobald aus sportlicher Sicht der Klassenerhalt nicht mehr möglich ist, planen wir nur noch für die vierte Liga." Voraussetzung für eine solche Nutznießerschaft ist und bleibt aber das Erreichen des 18. Platzes – und das wird schwer genug werden. Geschäftsführer Stapelfeld gibt sich aber weiter kämpferisch: "Bis 1. Juni müssen alle Auflagen beim DFB erfüllt sein. Heißt: Frühestens Anfang, Mitte Juni, werden wir definitiv wissen, wer in der Liga bleibt. Wir werden vorbereitet sein", sagte er gegenüber bild.de.

liga3-online.de plant für den morgigen Mittwoch eine ausführliche Reportage zur aktuellen Lizenzierungslage in der 3. Liga.

   
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