Bryan Henning im Interview: "Es gab auch andere Angebote"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Bryan Henning vom F.C. Hansa Rostock über seinen Wechsel zur Kogge, seine hohe Anzahl an gelben Karten und erklärt den Plan für das anstehende Spiel gegen Magdeburg.

[box type="info"]"Man merkt den Unterschied sehr deutlich"[/box]

Hallo Herr Henning. Sie waren Anfang Juni der erste von insgesamt 15 Neuzugängen beim FCH. Warum ausgerechnet Hansa, was gab den Ausschlag? Hatten Sie noch andere Angebote?

Bryan Henning: Die Herausforderung in der 3. Liga zu spielen und dann auch noch bei einem Club mit so großer Tradition und so vielen leidenschaftlichen Fans war sehr reizvoll. Zudem hatte ich sehr gute Gespräche mit René Schneider und Pavel Dotchev. Es gab auch andere Angebote, aber ich hatte bei Hansa einfach ein sehr gutes Gefühl und der Verein hat mir signalisiert, dass er großes Interesse an mir hat.

Warum haben Sie bei Hansa nur einen Ein-Jahres-Vertrag erhalten?

Ich bin noch sehr jung (22 Jahre; Anm. d. Red.) und jetzt in meinem ersten Jahr im Männerbereich. Sowohl der Verein als auch ich wollen erst einmal schauen, wie es sich alles entwickelt.

Sie wurden bei Union Berlin ausgebildet und haben danach zwei Jahre für Hertha gekickt. Was läuft anders in Rostock? Und wie groß sind die Unterschiede zwischen Regionalliga und 3. Liga?

Man merkt den Unterschied zwischen Regionalliga und der 3. Liga schon sehr deutlich: Das Training, das Tempo, die Härte in den Zweikämpfen und der Körpereinsatz. Teilweise hat man es natürlich auch mit Gegenspielern zu tun, die extrem erfahren und routiniert sind und auf dem Platz kaum Fehler machen.

Ihr habt es im DFB-Pokal Ihrem Ex-Verein richtig schwer gemacht. Was hat aus Ihrer Sicht zu einer Pokalüberraschung gefehlt?

Es ist sehr schade, dass wir ausgeschieden sind, weil wir unheimlich viel investiert haben und lange Zeit das 0:0 halten konnten. Vielleicht hätten wir es bis in die Verlängerung oder ins Elfmeterschießen schaffen können, aber die Spielunterbrechung hat uns dann schon ein bisschen rausgebracht. Hertha hat an diesem Tag aber einfach auch sehr gut gespielt und wenig Fehler gemacht.

In Berlin haben Sie in 57 Spielen 20 Karten gesammelt. Für einen defensiven Mittelfeldspieler eine recht stattliche Bilanz. In Rostock scheinen Sie nachzulegen: In fünf Spielen gab es vier Mal Gelb.

Sicherlich hat dies auch mit meiner persönlichen Spielweise zu tun, aber auch mit der generellen Spielweise in der 3. Liga, in die ich natürlich erst einmal reinkommen muss.

Hemmt Sie die Aussicht auf eine Sperre?

Es ist natürlich im Hinterkopf, aber im Allgemeinen hemmt mich das nicht.

[box type="info"]"Wollen es dem FCM nicht einfach machen""[/box]

Sie zählen mit 22 Jahren noch zu den jungen Wilden. Wo sehen Sie sich in fünf bis zehn Jahren?

Ich glaube, jeder Fußballer hat den Wunsch so hochklassig wie möglich zu spielen. Der erste Schritt ist jetzt, mich hier in Rostock erst einmal zu beweisen, durchzusetzen und weiterzuentwickeln. Aber natürlich träumt man davon, irgendwann auch mal in der 1. Liga spielen zu können – wer weiß… vielleicht ja sogar mit Hansa.

Haben Sie sich in Rostock mittlerweile einleben können?

Ich fühle mich total wohl hier und habe mittlerweile auch eine Wohnung gefunden – die ersten eigenen vier Wände! Das ist noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber ich bekomme das ganz gut hin.

Was schätzen Sie an der Hansestadt?

Es ist richtig schön am Wasser. An der Ostsee zu wohnen – das ist auf jeden Fall ein riesen Pluspunkt.

Was machen Sie, wenn Sie nicht trainieren? Sind Sie noch oft in Berlin oder gibt es gar Fahrgemeinschaften mit Mike Owusu?

Wenn wir mal zwei Tage frei haben, fahre ich meist nach Berlin zu meiner Familie, meiner Freundin oder auch zu Freunden. Aber ständig zu fahren, ist dann natürlich auch zu anstrengend. Wenn Mike einen Führerschein hätte, würden wir sicherlich eine Fahrgemeinschaft bilden. Ab und an sind wir aber tatsächlich schon zusammen nach Berlin gefahren, dann habe ich ihn mitgenommen.

Am kommenden Samstag steht das große Ost-Derby in Magdeburg auf dem Plan. Der FCM ist zu Hause ungeschlagen und hat fünf von sechs Partien gewonnen. Wie lautet Euer Plan?

Wir treten natürlich immer mit dem Ziel an, die Spiele zu gewinnen und werden wieder alles reinhängen, um die drei Punkte mit nach Rostock zu nehmen. Wir haben mit drei Auswärtssiegen bei drei Spielen eine gute Bilanz auf fremden Plätzen und wollen es den Magdeburgern nicht einfach machen. Es wird auf jeden Fall cool, vor so einer Kulisse (über 20.000 Zuschauer, Anm. d. Red.) und mit fast 2.000 Hansa-Fans im Rücken zu spielen.

Mit 24,4 Jahren im Durchschnitt seid ihr in der 3. Liga eine ziemlich junge Mannschaft. Was trauen Sie dieser jungen Truppe noch zu?

Ich glaube, wir können im Großen und Ganzen zufrieden sein mit unserem Saisonstart. Die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern passt auf jeden Fall sehr gut. Innerhalb der Truppe herrscht eine gute Moral und Stimmung und wir fahren sicherlich ganz gut damit, uns nicht jetzt auf einen Tabellenplatz einzuschießen. Vielmehr zählt es, jedes Spiel konzentriert anzugehen mit dem Ziel, so viele Punkte wie möglich zu holen.

 

   
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