Blitz-Rot für Schnitzler: "Die Niederlage geht auf meine Kappe"

Trotz großer Verletzungssorgen blieb der Hallesche FC zuletzt vier Mal in Folge ungeschlagen, am Samstag riss die Serie. Beim deutlichen 0:3 gegen Chemnitz ereignete sich die entscheidende Szene bereits nach nur drei Minuten.

"Ich war geschockt"

Nach einem langen Ball auf Daniel Frahn kam HFC-Keeper Oliver Schnitzler aus seinem Kasten, verschätzte sich und riss den Chemnitzer Angreifer zu Boden. Schiedsrichter Guido Winkmann zögerte keine Sekunde und zeigte Schnitzler glatt Rot. "Eine sehr harte Entscheidung", befand Trainer Rico Schmitt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Schnitzler selbst hat die Szene so gesehen: "Ich komme raus und dann ist es eine 50:50-Chance." Ein Foul? Ja. Eine rote Karte? Nein. Das soll zumindest Daniel Frahn so gesagt haben, berichtet Schnitzler gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" und betont: "Die Niederlage geht auf meine Kappe, ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen."

Seine Teamkollegen hatten zur spielentscheidenden Szene indes verschiedene Meinungen. Während Stefan Kleineheismann den Platzverweis für vertretbar hielt ("Ollli kommt beim Rauslaufen etwas zu spät: Rot kann man geben"), war Hendrik Starostzik "geschockt, dass die Aktion von Oliver Schnitzler mit Rot gewertet wurde. Er war doch nicht letzter Mann", wird der 26-Jährige in der Zeitung zitiert. Was Schmitt unterdessen auf die Palme brachte: Fabio Leutenecker (bereits verwarnt) sah für sein zweites Foul nicht die gelb-rote Karte. "Das wäre zwingend gewesen", kritisierte er den Schiedsrichter.

Klare Worte von Rico Schmitt

Doch auch abgesehen vom frühen Platzverweis erwischte der Hallesche FC einen gebrauchten Tag: Bei der Führung der Himmelblauen nach 20 Minuten durch Julius Reinhardt "haben wir uns trottelig angestellt und es verpasst, den Konter durch ein taktisches Foul zu verhindern", fand Schmitt klare Worte. Auch bei den weiteren Gegentoren sah die Hintermannschaft der Saalestädter nicht sonderlich souverän aus. "Heute ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte", so Kleineheismann. Mit 20 Gegentoren nach zehn Spielen stellt der HFC nun die schwächste Abwehr der Liga.

Auch in der Offensive lief nicht viel zusammen, allein Petar Sliskovic vergab in beiden Halbzeiten jeweils eine gute Chance. "Ich muss mir ankreiden, dass ich von meinen guten Chancen keine genutzt habe", zeigte sich der Stürmer nach Abpfiff selbstkritisch. Unter dem Strich steht somit die vierte Saisonniederlage, mit der Halle auf den 15. Tabellenplatz zurückfällt. Immerhin: Einstellung und Moral stimmten am Samstag. Ein Fakt, der für das anstehende Auswärtsspiel in Lotte Hoffnung machen dürfte.

   
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