Alarmstufe Rot: Chemnitz gegen Magdeburg unter Druck

Das erste Heimspiel im Jahr 2016 könnte zum Schicksalsspiel für CFC-Trainer Karsten Heine werden. Nach der 2:5-Niederlage bei Holstein Kiel stehen nicht nur die Spieler in der Pflicht, sondern auch Trainer Karsten Heine. Der verkorkste Start in die Rückrunde führte zu reichlich Kritik im Umfeld der Himmelblauen. Angesichts der prekären sportlichen Situation herrscht Alarmstufe Rot. Gegen den 1. FC Magdeburg (Freitag, 17 Uhr, live im MDR) ist eine Trotzreaktion gefordert.

Geschlossener Auftritt gefordert

Den Start in die Frühjahrsrunde hatte man sich bei den Himmelblauen gänzlich anders vorgestellt. Erst fiel die Auftaktpartie gegen den FC Energie Cottbus den winterlichen Wetterkapriolen zum Opfer, dann vergeigte die runderneuerte Mannschaft den verspäteten Start ins Fußballjahr 2016 durch eine katastrophale Leistung und ein entsprechend ernüchterndes 2:5 bei Holstein Kiel, dem bis dato schwächsten Heim-Team der Liga. Die Abwehr, bisher stets als Prunkstück mit reichlich Lob bedacht, zeigte ungewohnte Schwächen und der bisweilen kopflose Auftritt des Spielerkollektivs sorgte für reichlich Unmut. Immerhin sechs Neuzugänge hat der CFC nach der durchwachsenen Hinrunde verpflichtet und sich zudem im Winter von acht Spielern getrennt. Der ungewohnt heftige Kaderumbruch trug bisher aber noch keine Früchte. Im Gegenteil, es wurden Baustellen aufgemacht, die vorher noch gar nicht da waren. Anstatt Stammkeeper Kevin Kunz weiterhin das Vertrauen auszusprechen, wurde der Sommerneuzugang der SGS Großaspach kurzerhand durch Hertha-Leihgabe Marius Gersbeck getauscht. Und der neue zwischen den Pfosten erlebte alles andere als einen Einstand nach Maß. Gleich fünfmal musste er im hohen Norden hinter sich greifen. Bei drei Gegentreffern besaß der 20-Jährige sogar eine unglückliche Aktie am Torerfolg für den Gegner.

Angsthasenfußball 

Doch auch die Wintertransfers Alexander Bittroff und Jan Koch blieben nicht frei von Fehlern. So musste der auf links Außen überforderte Bittroff bereits in der Halbzeitpause vom Feld. Ersatzmann Koch erwischte aber einen kaum besseren Start. Sein Fehlpass leitete das fünfte Gegentor ein. Klar, Fehler können passieren, doch wirklich besorgniserregend ist der Umstand, dass die arrivierten Abwehrleute, auf die in der Vergangenheit immer Verlass war, seit geraumer Zeit an teils langwierigen Verletzungen laborieren. So steht Marc Endres nach überstandener Achillessehnen-Verletzung erst seit kurzem wieder zur Verfügung. Kevin Conrad hingegen fällt aufgrund einer Reizung der Patellasehne auf unbestimmte Zeit aus. Als Hühnerhaufen bezeichnete Daniel Frahn das Abwehrverhalten in Kiel. Ohne Ordnung habe man seiner Meinung nach gespielt und Angsthasenfußball geboten, so die Sturmhoffnung des CFC, dessen Verpflichtung Anfang Januar als Transfercoup gefeiert wurde.

Eine Reaktion wird kommen

Gänzlich ohne Reaktion wird das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg nicht bleiben. Entweder beruhigen die Spieler die Lage durch eine ansprechende Leistung und ein Erfolgserlebnis gegen den stark aufspielenden Aufsteiger oder aber die Fans quittieren eine neuerliche Fehlleistung mit entsprechenden Unmutsbekundungen. "Wir wollen zeigen, dass wir es besser können“, verspricht Jamil Dem. Der defensive Mittelfeldspieler ist neben Kapitän Anton Fink einer der wenigen Spieler, die bisher konstant gute Leistungen zeigen. Der Stachel sitzt nach dem Fehltritt in Kiel noch tief, doch blickt Dem optimistisch auf das kommende Spiel. "Den Auftakt haben wir ordentlich vermasselt. Nun muss von uns eine Reaktion kommen!“, so Dem. Mut können er und seine Kollegen aus der bisherigen Heimbilanz ziehen. Immerhin sechs Heimsiege und drei Unentschieden stehen nach 11 Partien zu Buche. Und mit Magdeburg gastiert wahrlich kein Auswärtsschreck im Stadion an der Gellertstraße. Auch wenn sich stets ein großer Tross aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts auf den Weg in fremde Stadien macht, diesmal immerhin wieder 2.000 Schlachtenbummler, gab es für die Blau-Weißen bisher nur zwei Siege in der Ferne. Ein solcher Gegner und die Derby-Atmosphäre dürften dem CFC gerade recht kommen. Wenn nicht jetzt den siebten Heimsieg feiern, wann dann?

   
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